Bayern 2

     

radioWissen Kriegsreporterinnen

Kriegsreporterin im Einsatz | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 17.11.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Kriegsberichterstatterinnen
Frauen zwischen den Fronten

Oriana Fallaci
Kompromisslos, stolz und unbequem

Das Kalenderblatt
17.11.1970
Erstmals ein Page Three Girl in der "Sun“
Von Herbert Becker
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Kriegsberichterstatterinnen - Frauen zwischen den Fronten
Autorin: Justina Schreiber / Regie: Rainer Schaller
Die traditionelle Geschlechterordnung geht von einem Gegensatz aus. Krieg und Gewalt gelten als männlich, während das weibliche Geschlecht mit Friedfertigkeit und Schwäche assoziiert wird. Umso provokativer wirkte es, als sich die ersten Frauen das Berufsfeld der Kriegsberichterstattung eroberten. Die österreichische Journalistin Alice Schalek, die im Ersten Weltkrieg die Alpen-Front bereiste, musste sich heftige antifeministische Attacken gefallen lassen. Während des Zweiten Weltkriegs konnten sich dann bereits mehr als hundert Fotografinnen und Autorinnen akkreditieren lassen; vor allem in den USA stand man weiblichen Reportern offen gegenüber - vielleicht auch, weil sich Bilder und Texte von todesmutigen Frauen besonders gut verkauften. Obwohl sie, wie ihre männlichen Kollegen, oft eher Propaganda machten, kam mit den Kriegsberichterstatterinnen auch ein anderer Blick auf. Zum einen, weil so mancher General einer Frau das Interview verweigerte. Andrerseits ist die Perspektive der meist männlichen Akteure nur ein Aspekt des Themas Krieg.

Oriana Fallaci - kompromisslos, stolz und unbequem
Autorin: Ulrike Beck / Regie: Irene Schuck
Die italienische Journalistin und Schriftstellerin Oriana Fallaci gilt bis heute als Ikone der journalistischen Literatur und als kompromisslose Kämpferin. 1929 in Florenz geboren, lernt sie früh, keine Angst zu zeigen. Ihr Vater ist während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg einer der führenden Köpfe des Widerstandes, dem sich die Tochter mit nur 14 Jahren anschließt. Nach dem Krieg beginnt Oriana Fallaci als Journalistin zu arbeiten und reist 1954 zum ersten Mal ins Ausland. Ihre pointierten Beschreibungen des Iran sind der Auftakt ihrer beispiellosen Karriere als Publizistin, in der sie nicht nur Hollywoodstars interviewt, sondern auch viele große PolitikerInnen. Von Indira Gandhi bis hin zu Khomeini stellen sich alle ihren unbequemen Fragen. Sie berichtet als erste Kriegsberichterstatterin von den Fronten dieser Welt. Ihre Erlebnisse während des Vietnamkrieges erscheinen 1969 unter dem Titel "Wir, Engel und Bestien". Fallacis Bücher erreichen Millionenauflagen, ihr "Brief an ein nie geborenes Kind" wird zum Bestseller. Oriana Fallaci ist eine, die provoziert. Nach den Attentaten vom 11.September 2001 schreibt sie Essays über die Aggressivität des Islam, die international als Pamphlete kritisiert werden.

Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Susanne Poelchau

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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