Hörspiel "Der gute Gott von Manhattan" von Ingeborg Bachmann

70 Jahre Hörspielpreis der Kriegsblinden
Der gute Gott von Manhattan
Von Ingeborg Bachmann
Mit Mario Adorf, Hans Clarin, Margrit Ensinger, Horst Frank, Karl Lieffen, Ernst Schröder, Fritz Schröder-Jahn und anderen
Regie: Fritz Schröder-Jahn
BR/NDR 1958

Mit Auszügen aus der Preisrede

Jan und Jennifer begegnen sich in New York. Aus der Begegnung wird Liebe, eine große bedingungslose Liebe, die die beiden der Welt und der Gesellschaft entrückt. Doch deshalb ist sie aus der Sicht des „guten Gotts von Manhattan“ ein Unheil. Denn eine solche verzehrende unbedingte Leidenschaft stört die Ordnung. Deshalb will der „gute Gott von Manhattan“ Jan und Jennifer ermorden. Liebe muss sich, so sagt er, ersichtlichen Zwecken beugen und Nutzen liefern. Sie muss nüchtern sein oder es zumindest beizeiten werden. Die Welt duldet keine Ekstase. „Mit dem Versuch, die Problematik und Dialektik der Liebe in der Großstadtwelt zu erfassen, ist hier ein unverwechselbares Liebesgedicht gelungen, entgegen den aus Film und Illustrierten gewohnten Klischees. Das wird mit einer Intensität und einem Ernst dargestellt, wie es dem Thema allein gemäß sein kann, dazu aber auch mit bezwingendem poetischen Reichtum.“ (Jurybegründung Hörspielpreis der Kriegsblinden 1959)

Ingeborg Bachmann (1926−73), österreichische Schriftstellerin. Gedichte, literarische Essays, Erzählungen, Romane. Auszeichnungen u.a. Preis der Gruppe 47 (1953), Georg-Büchner-Preis (1964). Hörspiele u.a. Ein Geschäft mit Träumen (Rot/Weiß/Rot Wien 1952), Zikaden (NWDR 1955), Malina (hr/DAV 2020).