Sommergäste 2021

Anfang September ist es wieder soweit: Die Bremen Zwei-Sommergäste sind zurück und bieten dem Publikum wieder vor Ort besondere Geschichten, interessante Ansichten und Analysen an – live im Café Noon (Foyer Kleines Haus) des Theater Bremen, aber natürlich auch auf Bremen Zwei. Vom 4. bis 25. September immer samstags erkunden die Bremen Zwei-Moderatoren Katrin Krämer und Tom Grote unbekannte Seiten ihrer vier prominenten Gäste.

Tickets für die Veranstaltung werden verlost, der Zugang zur Veranstaltung ist wegen der Corona-Pandemie beschränkt – alle Infos zur Verlosung auf www.bremenzwei.de.

Anna Brüggemann
Bild: William Minke

Den Anfang macht am 4. September Anna Brüggemann. Die Schauspielerin und Schriftstellerin wuchs in Südafrika und Süddeutschland auf. Einem größeren Publikum ist sie spätestens seit ihrer Hauptrolle in der Komödie „3 Zimmer/Küche/Bad“ bekannt, für die sie auch das Drehbuch verfasst hat – zusammen mit ihrem Bruder, dem Regisseur Dietrich Brüggemann. Seitdem die Geschwister 2014 einen silbernen Bären gewannen, gelten sie als „neues Dreamteam“ des deutschen Kinos. Dabei verfolgt Anna Brüggemann auch viele eigene Projekte: 2018 protestierte sie auf der Berlinale mit der Aktion „Nobody's doll“ gegen überkommene Rollenbilder auf dem roten Teppich. In diesem Frühjahr ist ihr erstes Buch erschienen: Für ihren „Trennungsroman“ erhielt sie gleich den Debütpreis der lit.cologne. Sie seziert darin das Miteinander zweier Menschen, die sich zu lieben glauben, auf genauso unbarmherzige wie komische Weise. Ob autobiografisch oder nicht, „unerschrockene Selbstbefragung scheint Anna Brüggemann Spaß zu machen“, schreibt der „Spiegel“ in seiner aktuellen Rezension. Beste Voraussetzungen also für ein intensives Gespräch, gleich zum Auftakt der Bremen Zwei-Sommergäste.

Schriftsteller und Journalist Yassin Musharbash
Yassin Musharbash Bild: Andreas Krone

Der zweite Sommergast am 11. September ist genauso virtuos im Umgang mit Fakten wie Fiktionen: Yassin Musharbash arbeitet seit 2012 im Investigativ-Ressort der Wochenzeitung „Die Zeit“ und gilt als einer der führenden Experten für die Themen innere Sicherheit und Terrorismus. Seine Recherchen über den Attentäter Anis Amri und die Frage, warum deutsche Sicherheitsbehörden die Tat nicht verhinderten, wurde 2018 mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet. Da hatte der 45-Jährige, dessen Familie väterlicherseits aus Jordanien stammt, sich schon längst als versierter Romanautor profiliert – mit dem Segen eines ganz großen Geschichtenerzählers. Denn für den Großmeister des politischen Thrillers, den Briten John le Carré, hatte Musharbash als Rechercheur gearbeitet. „Du hast ein Händchen für Plots“, hatte der mittlerweile verstorbene le Carré ihm mit auf den Weg gegeben, „schreib doch selber einen Roman.“ Vier Jahre später veröffentlichte Musharbash sein Romandebüt „Radikal“. Immer verwebt er in seine Geschichten aktuelle politische Debatten und greift auf seine Erfahrungen als Journalist zurück. In seinem neuen Roman „Russische Botschaften“, der vor wenigen Wochen erschienen ist, wird eine Investigativ-Reporterin mit dem Tod eines Mannes konfrontiert, der als Agent für den russischen Geheimdienst gearbeitet hat.

Sissi Perlinger
Bild: Steffen Jaenicke

Als dritter Sommergast gibt sich am 18. September Kult-Entertainerin Sissi Perlinger die Ehre. Die schräge Kabarettistin passt in keine Schublade. Seit vielen Jahren begeistert sie das Publikum mit ihren Comedy-Programmen und einer ganz speziellen Mischung aus Tanz, Akrobatik, Gesang und phantasievollen Kostümen, zeitweise mit einer eigenen Show in der ARD. Auch als Schauspielerin ist sie erfolgreich – in Vorabendserien wie „Der Bulle von Tölz“ und „Kanzlei Berger“ genauso wie als Charakterschauspielerin in mehreren Spielfilmen. Für ihre Auftritte hat die vielfältige Künstlerin, die auch privat Leopardenmuster liebt, unter anderem den Deutschen Kleinkunstpreis und mehrere Grimme-Preise erhalten. Selbst durch eine persönliche Krise, die bis zum Burnout führte, hat sich Sissi Perlinger nicht unterkriegen lassen. Sie hat im Gegenteil ihren Umgang mit Tinnitus und Schlaflosigkeit zum erfolgreichen Bühnenprogramm verarbeitet. Seitdem bezeichnet sich das Ausnahmetalent als „Bühnenschamanin“ - und beweist beruflich wie privat, dass man aus Krisen nicht nur lernen, sondern sogar Vergnügen aus ihnen ziehen kann.

Dr. Rainer Moritz
Dr. Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg/Europe Bild: Gunter Gluecklich

Zum Abschluss der Sommergäste 2021 begrüßt Bremen Zwei am 25. September mit Rainer Moritz einen Tausendsassa in Sachen Literatur. Lektor, Verleger, Kritiker, Moderator, Autor, Übersetzer – kaum eine Rolle im Literaturbetrieb, die der Leiter des Hamburger Literaturhauses und Bremen-Zwei-Kolumnist nicht schon ausgefüllt hätte. Seit mittlerweile zehn Jahren kommentiert er immer freitagmorgens auf Bremen Zwei meinungsfreudig die Randnotizen des Weltgeschehens in der „Welt mit Moritz“. Ob Deutschlands neue Buchstabiertafel, Altkanzler Gerhard Schröders Daunenwesten oder Käse für Veganer – der promovierte Literaturwissenschaftler kann sich auf alles einen Reim machen. Der gebürtige Heilbronner, der seit langem in Hamburg wohnt, kann mit seiner akademischen Bildung, aber auch mit fundierten Wissen in den Fachgebieten Schlager und Fußball punkten. Mit beiden Themen verbindet den 63-Jährige eine große Leidenschaft. Wie kaum ein anderer versteht es Rainer Moritz, das vermeintlich Triviale unterhaltsam auszudeuten, und Hochkultur spannend zu vermitteln. In seinem aktuellen Roman „Als wär das Leben so“ beschreibt er feinfühlig den Lebensweg einer Frau – und zeichnet zugleich das Portrait einer Generation.

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