Zeitgenossen

Karl-Heinz Ott: „Wenn man liest, ist man nie allein“

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INTERVIEW
Lukas Meyer-Blankenburg

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Der Schriftsteller Karl-Heinz Ott ist diesjähriger Preisträger des renommierten Joseph-Breitbach- Preises: „Es war ein doppeltes Glück, es war drei Mal Weihnachten auf einmal.“ Die Jury ehrt mit ihm einen der „intellektuell und sprachlich versiertesten Autoren seiner Generation“.

Als solcher ist Karl-Heinz Ott auch kritischer Beobachter des Zeitgeschehens. „Die Büchse der Pandora ist geöffnet worden“, sagt er mit Blick auf moderne Kommunikation in den sozialen Medien. Tendenzen einiger Gruppen, hiesige politische Krisendiskussionen zur Diktatur zu erklären, empfände er als „einfach grauenhaft“.

Karl-Heinz Ott wurde 1957 im baden-württembergischen Ehingen geboren und besuchte später ein katholisches Internat, eine für ihn „schreckliche Zeit“. Aber: „Die Frage nach dem Unendlichen, nach dem, was man Gott nennt, was man Sinn nennt, die war nie weg.“ Karl-Heinz Ott war unter anderem Dramaturg am Theater in Freiburg, Basel und Zürich, hatte später eine Poetikdozentur an der Universität in Mainz inne. 1998 erschien sein Debütroman „Ins Offene“. Zur Beruhigung hockt sich der Schriftsteller ab und an ans Klavier: „Ich improvisiere manchmal über einen Beatles Song.“

Buchkritik Karl-Heinz Ott: Und jeden Morgen das Meer

Vom Bodensee an die wilde Küste von Wales: Karl-Heinz Ott erzählt in seinem sechsten Roman von einer Frau, die alles verliert – und etwas Unerwartetes findet.| Hanser Verlag, 144 Seiten, 18 Euro.| Rezension von Julia Schröder.

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