radioTexte am Dienstag Zum 100. Geburtstag von Georg S. Troller: Unterwegs... (1/2)

Er war Radioreporter, Korrespondent für amerikanische Sender und Fernsehjournalist für deutsche Sender. Mit seinem "Pariser Journal", seinen zahlreichen Porträts über prominente Künstler und fremde Länder wurde Georg Stefan Troller dem großen TV-Publikum bekannt. Im Gespräch mit Antonio Pellegrino lässt die Reporter-Legende die wichtigsten Stationen seines Lebens Revue passieren und liest ausgewählte Passagen aus seinen Büchern.

"Herr Troller, Sie können ja aus Paris mit einem französischen Akzent berichten oder zur Not einem amerikanischen. Aber doch nicht mit einem wienerischen!". Diesen Satz musste der 1921 in Wien geborene Georg Stefan Troller oft hören. Und weil er auf die Aufträge mehrerer Sender angewiesen war, musste er sich den Wiener Tonfall "schleunigst abschminken". "Seitdem ist meine Sprache so neutral geworden, wie das vielbewunderte Burgtheaterdeutsch", erinnert sich Georg Stefan Troller, der 1938 wegen seiner jüdischen Abstammung aus Österreich fliehen und in die USA emigrieren musste. 1945 kehrte er als GI in das befreite Wien zurück, das jedoch nicht mehr seine Heimat wurde. Paris, wo in den 50er Jahren die Karriere des späteren Journalisten begann, wurde seine neue Heimat. In der französischen Hauptstadt arbeitete er als Korrespondent für amerikanische Sender, später auch für westdeutsche Rundfunkanstalten. In Deutschland wurde er mit seinem legendären "Pariser Journal" dem großen TV-Publikum bekannt. Mit seinen ungewöhnlichen Geschichten lieferte Troller dem deutschsprachigen Publikum nicht nur authentische Aufnahmen aus fremden Ländern. Seine Arbeiten waren gleichzeitig auch gelungene Versuche der Aufklärung einer Bevölkerung, die sich nach Freiheit und neuen Lebensmodellen sehnte. In seinen Erinnerungsbüchern "Unterwegs - Auf vielen Straßen" und "Liebe, Lust & Abenteuer" lässt Georg Stefan Troller, der am 13.12. seinen 100. Geburtstag feiert, die wichtigsten Stationen seines langen, aufregenden Lebens Revue passieren; beschreibt seine Begegnungen (auch die blamablen) mit Picasso, Brigitte Bardot, Romy Schneider, Peter Handke und anderen Berühmtheiten und gibt Einblicke in seine "Kunst des Alterns".

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages können wir die Sendung bis 07. Dezember 2022 als kostenlosen Podcast anbieten.