Der "Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils" widmet sich die aus Belarus stammende Autorin Volha Hapeyeva. Für ihren Essay wurde sie mit dem diesjährigen WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis ausgezeichnet.

In einem Podiumsgespräch zum Thema "Sprache der Macht – Macht der Sprache: Was können Worte in Zeiten der Krise bewegen?" diskutieren Preisträgerin Volha Hapeyeva, Philosoph Philipp Hübl, Autor und Journalist Hasnain Kazim und Traumatherapeutin Marianne Rauwald über den manipulativen Gebrauch von Sprache in politischen Machtzusammenhängen, die heilende Funktion von Sprache vor dem Hintergrund von Trauma und Exil und die positive Wirkkraft von Poesie. Die Tänzerin Kristina Veit und der Musiker Alexandar Hadjiev bringen eine Performance zur Uraufführung, die sie aus Gedichten der Preisträgerin entwickelt haben. Kulturjournalistin Ariane Binder führt durch den Abend, wir senden einen gekürzten Mitschnitt von der Preisverleihung am 19.06. aus dem Schauspiel Frankfurt.

Volha Hapeyeva stammt aus Minsk in Belarus und lebt seit 2020 im deutschen und österreichischen Exil. Sie ist Autorin, Übersetzerin und promovierte Linguistin. Ihre Gedichte wurden in mehr als 15 Sprachen übertragen. Auf Deutsch erschienen der Lyrikband Mutantengarten (Edition Thanhäuser, 2020) und der Roman Camel Travel (Droschl Verlag, 2021). Aktuell ist Volha Hapeyeva Stipendiatin des Writers-in-Exile-Programms des PEN-Zentrums Deutschland.

Der Preis für kritische Kurztexte wird in diesem Jahr zum fünften Mal von der Crespo Foundation verliehen und ist mit 35.000 Euro dotiert. Die als "WORTMELDUNGEN-Literaturpreis" bekannt gewordene Auszeichnung führt seit diesem Jahr den Namen von Stifterin Ulrike Crespo mit, die 2019 verstarb. Ulrike Crespo war es ein großes Anliegen, aktuelle gesellschaftspolitische Literatur und konkret die kurze literarische Form zu fördern. Die Umbenennung des Preises erfolgt in Gedenken an ihr großes Engagement.

Sendung: hr2-kultur, "Literaturland Hessen", 26.06.2022, 12:04 Uhr