• 16.07.2022
      21:45 Uhr
      Zeugin der Zeit: Fanny Ben-Ami „Mein Leben für deine Freiheit“ | ARD alpha
       

      1943. Eine Gruppe jüdischer Kinder flieht völlig auf sich alleine gestellt mitten im Vichy-Frankreich vor den heranrückenden Nazis. Die unfreiwillige Anführerin dieser Gruppe ist ein 13-jähriges Mädchen: Ihr Name ist Fanny. In diesem Interview erzählt die heute in Israel lebende Künstlerin Fanny Ben-Ami ihre filmreife Lebensgeschichte. Eine Geschichte von Mut, der Liebe zum Leben und dem unerschütterlichen Drang nach Freiheit.

      Samstag, 16.07.22
      21:45 - 22:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      VPS 21:50
      Stereo

      1943. Eine Gruppe jüdischer Kinder flieht völlig auf sich alleine gestellt mitten im Vichy-Frankreich vor den heranrückenden Nazis. Die unfreiwillige Anführerin dieser Gruppe ist ein 13-jähriges Mädchen: Ihr Name ist Fanny. In diesem Interview erzählt die heute in Israel lebende Künstlerin Fanny Ben-Ami ihre filmreife Lebensgeschichte. Eine Geschichte von Mut, der Liebe zum Leben und dem unerschütterlichen Drang nach Freiheit.

       

      Fanny Ben-Ami wurde als Fanny Eil 1930 in Baden-Baden geboren. Aus Angst vor den Nationalsozialisten und aufgrund zunehmenden Antisemitismus zog ihre Familie im Jahr 1933 zu Verwandten nach Frankreich. Aber auch hier wurden Juden immer mehr bedroht. Eines Nachts im Jahr 1939 wurde Fannys Vater vor ihren Augen von den Nazis abgeholt. Die damals 9-Jährige hat ihn nie wieder gesehen. Um ihre Kinder zu schützen, versteckte die Mutter ihre drei Töchter Fanny, Georgette und Erika in einem Kinderheim in Zentralfrankreich - betrieben von der jüdischen Kinderhilfsorganisation OSE - „Œuvre de secours aux enfants“.
      „Das Kinderheim war ein Schloss. Und wir waren so beschäftigt mit deutscher Literatur, russischer Literatur und Gesang. Wir hatten überhaupt keine Zeit an den Krieg zu denken. Wir haben fast den Krieg vergessen. Für mich war es die glücklichste Zeit von meiner Kindheit.“ (Fanny Ben-Ami)
      1943 aber wurden die Kinder verraten und sie mussten fliehen - schutzlos ausgeliefert. Fanny führte die Kindergruppe an, mit dem Ziel in die Schweiz zu gelangen. In einer abgelegenen Hütte finden die 15 Kinder Unterschlupf. Doch die Idylle wird jäh zerstört, als mehrere Kinder eine Lebensmittelvergiftung erleiden, nachdem sie wilde Beeren gegessen hatten. Fanny sucht Hilfe. Sie klopft an der Tür eines Bauernhofes und die Kinder haben Glück. Die Bauern bringen sich selbst in große Gefahr, indem sie die jüdischen Kinder bei sich verstecken, aber sie können ein wenig Kraft schöpfen. Bis auch dort die Deutschen auftauchen. Immer wieder ist es Fanny, die selbst ein Kind ist, aber der es gelingt, ihren Schützlingen mit Notlügen Hoffnung zu machen. Ihre Abenteuergeschichte handelt von Hoffnung und Verzweiflung, Bedrohungen von allen Seiten, aber auch immer wieder Hilfe und Zivilcourage von einzelnen Menschen. Schließlich überquert die Kindergruppe - die Kleinste war vier Jahre alt - rennend und unter Beschuss der Grenzwachen die Schweizer Grenze. Alle überleben.
      „Ich hab immer das Leben gern gehabt. Auch als ich auf der Flucht war. Das war für mich ganz natürlich. Ich hab gar nicht gedacht, dass es knapp für mich war. Es war so. Es musste so sein.“ (Fanny Ben-Ami)
      Ihre Geschichte hat Fanny Ben-Ami in Bildern niedergemalt. Diese Bilder bereichern und illustrieren dieses tief bewegende Interview. Es ist eine mahnende Geschichte von unbegreiflichem Mut, Einfallsreichtum und Lebenswillen, die jeden mitnimmt, der sie hört.

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      Samstag, 16.07.22
      21:45 - 22:30 Uhr (45 Min.)
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