Im Einwanderungsland Deutschland wird – mindestens im privaten Bereich – eine immer größere Vielfalt an Sprachen gesprochen. Was bedeutet diese wachsende kulturelle und sprachliche Vielfalt für unsere Kommunikation? Kann die Anerkennung und Förderung von Sprachenvielfalt gar zu mehr Gleichberechtigung führen?

Doch wie sich dann verständigen, wenn nicht durch Mehrsprachigkeit möglichst aller Bürgerinnen und Bürger? Ist Indien ein Vorbild, wo Hindi und Englisch zwar als Amtssprachen gelten, man aber angesichts der Vielfalt gesprochener Sprachen auf eine Nationalsprache verzichtet? Sollten Herkunftssprachen ebenso gefördert werden wie die deutsche Sprache, also auch als Schulfächer und Zusatzqualifikation anerkannt werden? Oder sollten nicht doch vor allem (sehr) gute Deutschkenntnisse aller langfristig in Deutschland Lebenden als oberstes Ziel der Sprachbildung gelten?

Über Mehrsprachigkeit diskutierten:

Prof. Roland Kaehlbrandt, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt,
Magdalena Knappik, Gastprofessorin "Grundschuldidaktik, Mehrsprachigkeit und soziale Teilhabe" Universität Kassel,
Aladin El-Mafaalani, Professor für Erziehung und Bildung in der Migrationsgesellschaft, Universität Osnabrück,
und Brigitta Sassin, Religionswissenschaftlerin und Theologin, Referentin für Gemeinden anderer Muttersprache und christlich-islamischen Dialog, katholische Stadtkirche Frankfurt.

Prof. Joachim Valentin vom Haus am Dom moderierte.

Sendung: hr2-kultur, "Literaturland Hessen", 07.08.2022, 12:00 Uhr