Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Josef Guggenmos und das Hörspiel

Hannelore Schroth und Joseph Offenbach in der NDR Hörpsileproduktion "An den Ufern der Plotinitza" unter der Regie von Fritz Schröder Jahn, Hamburg 1956. | Bild: picture alliance/United Archives | Siegfried Pilz

Dienstag, 04.10.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Josef Guggenmos
Der "Poet für kleine Leute"

Das Hörspiel der 50er Jahre
Themen, Machart, Klang

Das Kalenderblatt
4.10.1454
Agnes Schwanfelder erfindet das Götzzitat
Von Simon Demmelhuber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Josef Guggenmos - der "Poet für kleine Leute"
Autorin: Katharina Hübel / Regie: Sabine Kienhöfer
Er hätte eine Karriere im Verlag machen können. Ein berühmter Übersetzer werden. Oder vielleicht sogar eines Tages den Literaturnobelpreis bekommen können. Aber der Allgäuer Josef Guggenmos hat sich in den 1960ern ganz bewusst dafür entschieden, Kinderlyrik zu schreiben. Während seiner Arbeit im Verlag registrierte er, dass kaum ein Autor für die kleinen Menschen schreiben wollte. Josef Guggenmos verfasste mit Witz, Liebe zur Beobachtung, spielerischer Sprachrhythmik und großem naturkundlichen Wissen hunderte von Kindergedichten, inspiriert von seinen zahlreichen Streifzügen und Wanderungen durchs Allgäu, die er auch akkurat in Wanderbüchern dokumentierte. Weniges und weniger Bekanntes schrieb er auch für Erwachsene, besonders die Haikus hatten es ihm angetan. Josef Guggenmos, der als recht schweigsam und genügsam galt, ist ein Meister der kurzen Form.

Das Hörspiel der 50er Jahre - Themen, Machart, Klang
Autorin und Regie: Susi Weichselbaumer
Die Fünfziger Jahre gelten als Blütezeit des Hörspiels in Deutschland. Hochliterarische Produktionen von Günter Eich, Alfred Andersch, Wolfgang Weyrauch oder Ingeborg Bachmann entstehen. Die Wissenschaft wertet sie bis heute als Paradebeispiele jener Zeit, als Exempel für das Spiel auf der Inneren Bühne, das die Hörenden in reale und irreale Welten und Zeiten führt, Emotionen und Reaktionen auslöst. Allerdings bietet das Gesamtprogramm damals weit mehr: Beliebter als hochliterarische, oft um Vergangenheitsbewältigung oder Gegenwartskritik bemühte Stoffe, sind beim Publikum Unterhaltungsstücke. Krimireihen wie "Dickie Dick Dickens", "Gestatten, mein Name ist Cox" oder "Paul Temple" werden zu Straßenfegern. Mundarthörspiele verhandeln häufig den Konflikt zwischen Alt und Jung, Einheimischen und Flüchtlingen, Bayern und Nichtbayern. Anfang der Sechziger Jahre tritt des Fernsehen seinen Siegeszug an, die Stereophonie erlaubt Klangspiele und dokumentarisches Arbeiten, das literarische Originalhörspiel gerät in den Hintergrund, das sich vor allem als Wortkunstwerke versteht.

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Andrea Bräu

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