Newsletter im Browser ansehen.
 
 
 
© Rautie
 
 
 
 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Dieses Jahr feiern wir 175 Jahre Stadtbibliothek Hanau. 1845 übergaben die Erben von Regierungsrat Johann Peter Ruth dessen Büchersammlung an die Stadt Hanau. Ruth vermachte der Stadt Hanau seine Bücher mit der Auflage, eine öffentliche Bibliothek zu gründen. Diese rund 2000 Bücher bildeten den Grundstock für die Stadtbibliothek Hanau, und Besucherinnen und Besucher können die Bücher heute noch im Portal Stadtgeschichte bewundern. Begleiten Sie Johann Peter Ruth auf seiner Entdeckungsreise durch das heutige Kulturforum!

 

 
 
 
 
 
 
 
 

„Es ist kaum zu fassen. Als „Beförderer gemeinnütziger Unternehmungen“ habe ich vor 175 Jahren meine Sammlung von Büchern der Stadt insbesondere für die öffentliche Bibliothek zum Eigentum überlassen. Und jetzt stehe ich hier vor diesem riesigen Gebäude. Und auch mein Hanauer Geschichtsverein ist dort untergebracht, beim Stadtarchiv und der Wetterauischen Gesellschaft. Wohlgetan, Stadt Hanau. Ihr ehrt meine Idee und habt verstanden, dass jeder Bürger und jede Bürgerin jederzeit Zugang zu Wissen und Bildung haben muss."

Am 6. Juni 1846 wurde die Stadtbibliothek am Johanneskirchplatz eröffnet. Seither ist sie mehrfach umgezogen und weitergewachsen. Die längste Zeitspanne war sie im Kanzleigebäude am Schlossplatz  untergebracht, von 1949 bis 2015.  Seit dem 10. September 2015 ist sie Teil des Kulturforums am Freiheitsplatz.

 
 
 
 
 
 
 
 

„Meine 2000 Bücher sind nach 175 Jahren immer noch da, man kann die theologischen, juristischen und historischen Werke immer noch benutzen. Es ist unglaublich! Sechs Umzüge und den Brand im Dachstuhl von Schloss Philippsruhe hat die Sammlung überstanden. Bücher sind doch recht haltbar.“

 

 
 
 
 
 
 
 
 

„Romane und Kinderbücher habe ich nicht gesammelt, aber ich freue mich dass der Bücherbestand erweitert wurde und besonders den Kindern Freude am Lesen vermittelt wird. Und man kann selbst an die Regale treten und sich die Bücher selbst aussuchen. Das war nicht immer so.“

Zum Beispiel als die Stadtbibliothek von 1900 - 1923 in der Gärtnerstrasse 67 im Gebäude der ehemaligen Zeichenschule untergebracht war: „Über eine hölzerne Treppe erreichte man von der Toreinfahrt aus die im ersten Stock gelegenen Räumlichkeiten. Der Besucher gelangte in einen kleinen Vorraum, der durch eine Holzschranke vom Büchermagazin geschieden war, in das von der Hof- und Straßenseite her Licht einfiel. Hinter der Schranke erhoben sich die Gestelle mit den Buchbeständen, dem Leser entrückt und seinem unmittelbaren Zutritt vorbehalten, gemäß der bibliothekarischen Gepflogenheit der Zeit.“

 

 
 
 
 
 
 
 
 

„So sieht also heute ein Bibliothekskatalog aus. Ich kenne nur den Bandkatalog, ein großes Buch, in das die Neuerwerbungen in Bibliothekshandschrift eingetragen wurden. Und jetzt sind sogar die Buchumschläge abgebildet. Sehr praktisch. Die Wörter Onleihe und Pressreader verstehe ich nicht. Aber es scheint so zu sein, dass man 2020 sehr viele Informationen finden kann ,ohne zwischen den Regalen herumlaufen oder gar mehrere Bibliotheken aufsuchen zu müssen.“

 
 
 
 
 
 
 
 

„So viele Tische. Da kann man gut lernen. Daran habe ich damals gar nicht gedacht. Aber Lernen und Bildung war mir wichtig, deshalb habe ich ja auch dafür gesorgt, dass eine Stadtbibliothek gegründet wird. Der Raum mit der Glaswand heißt „Meline Raabe“. Das gefällt mir gut. Es braucht Fachpersonal für den Bestandsaufbau und die Beratung der Leserinnen und Leser.  Offensichtlich war Meline Raabe die erste Fachkraft in der Stadtbibliothek, von 1920 bis 1944.

 
 
 
 
 
 
 
 

„Der Geschichte Hanaus galt immer mein großes Interesse. Deshalb habe ich 1844 gemeinsam mit anderen honorigen Herren den Hanauer Geschichtsverein gegründet. Hier im Stadtarchiv und in der Landeskundlichen Abteilung Hanau Hessen sind einige der Schätze des Geschichtsvereins gut für viele kommende Generationen aufbewahrt. Das ist beruhigend.“

 

© aller Fotos: Roland von Gottschalck

 
 
 
 
Reise in die Vergangenheit: Auszug aus der Bibliothekssatzung von 1858
 

Auszug

Aus dem Reglement über die Verwaltung und Benutzung der Städtischen Bibliothek zu Hanau.

§ 4.

Jeder Einwohner der Stadt Hanau hat das Recht, Bücher aus der Bibliothek zu entleihen, jedoch darf ihm der Bibliothekar immer nur ein Werk verabreichen. Bei besonderem Anstande kann der Bibliothekar, vor der Harbfolgung, die geeignete Sicherstellung für die Zurücklieferung begehren.

§5.

Es ist Niemandem gestattet, selbst Bücher aus den Gefächern zu nehmen.

§ 6.

Wünscht Jemand mehrere Werke zugleich zu benutzen, so hat er von der Deputation die Genehmigung dazu einzuholen.

 

 
 
 

Klicken Sie hier um sich abzumelden.

 
Kulturforum Hanau, Am Freiheitsplatz 18 A, 63450 Hanau

powered by kulturkurier