In Leipzig gingen im Herbst 1989 jeden Montag mehr Menschen nach den Friedensgebeten für Veränderungen im Land auf die Straße, trotz Polizeigewalt (mehr in P. Wensierski: ID-A 18/17). Bis zum 9. Oktober spitzte sich die Lage zu. Die Angst vor blutiger Niederschlagung war groß. Jede Provokationen galt es zu verhindern. Neben Aufrufen von basisdemokratischen Gruppen und Pfarrern gab es den "Aufruf der Sechs" über Stadtfunk. Einer von ihnen war (neben drei SED-Bezirksleitungsfunktionären, ein Theologe, der Gewandhauskapellmeister) der Kabarettist Bernd-Lutz Lange. Er (zuletzt "Sternstunden", IN 21/19) erinnert sich detailreich, zitiert Zeitgenossen. Schließlich kapitulierte die bewaffnete Staatsmacht vor den 70.000 friedlich Demonstrierenden auf dem Innenstadtring. Geschichtliche Abrisse des Historikers Sascha Lange (z.B. "Meuten", ID-B 19/15), damals 17 Jahre, ergänzen und versachlichen das Geschilderte. - Eine anschauliche, gut verständliche Darstellung, die an den entscheidenden Abschnitt der friedlichen Revolution erinnert und die Spannung der Zeit lebendig werden lässt, mit Schwarz-Weiß-Fotos. (2 S) Eleonore Gottelt In Leipzig gingen im Herbst 1989 jeden Montag mehr Menschen nach den Friedensgebeten für Veränderungen im Land auf die Straße, trotz Polizeigewalt. Bis zum 9. Oktober spitzte sich die Lage zu. Die Angst vor blutiger Niederschlagung war groß. Jede Provokationen galt es zu verhindern. Neben Aufrufen von basisdemokratischen Gruppen und Pfarrern gab es den "Aufruf der Sechs" über Stadtfunk. Einer von ihnen war der Kabarettist Bernd-Lutz Lange. Er erinnert sich detailreich, zitiert Zeitgenossen. Schließlich kapitulierte die bewaffnete Staatsmacht vor den 70.000 friedlich Demonstrierenden auf dem Innenstadtring. Geschichtliche Abrisse des Historikers Sascha Lange, damals 17 Jahre, ergänzen und versachlichen das Geschilderte.

Am 9. Oktober 1989 demonstrierten in Leipzig trotz massiver Einschüchterungen über 70.000 Menschen friedlich für Veränderungen im Land. Die bewaffneten Einsatzkräfte griffen nicht ein. Zeitzeugenerinnerung an die friedliche Revolution in Leipzig und historische Rekonstruktion anhand der Akten.