Vögel

Schauspiel von Wajdi Mouawad, aus dem Französischen von Uli Menke

In einer großen New Yorker Universitätsbibliothek lernen sie sich kennen, ein schierer Zufall, so unwahrscheinlich wie ihre Liebe: Eitan kommt aus Deutschland, Wahida aus den USA. Er hat jüdische Wurzeln, sie arabische. Aber alles, was sie trennen könnte, verbindet sie umso mehr. Ihre Liebe ist intensiv und beglückend. Als Eitan Wahida jedoch seiner Familie vorstellen möchte, kommt es zum Zerwürfnis. Eitans Vater, ein in Berlin lebender Israeli, sieht in der Beziehung seines Sohnes zu einer „Araberin“ einen Verrat am Judentum. Auch Eitans Mutter bittet ihn, die Liebe zugunsten seiner Familie aufzugeben. Für Eitan ist die Reaktion nicht nachzuvollziehen. Er ahnt, dass mehr dahinterstecken muss als vordergründige Ressentiments. Wahida und er reisen nach Israel, um mehr über Eitans Familiengeschichte zu erfahren. Dort aber kommt es zur Katastrophe: Eitan wird bei einem Attentat schwer verletzt. Wahida ruft seine Familie ans Krankenbett. Ein Familiengeheimnis wird aufgedeckt, das die Frage danach, wie brüchig Identitäten heutzutage sind, noch einmal verschärft.
Der libanesisch-kanadische Autor Wajdi Mouawad hat vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts eine moderne Romeo-und- Julia-Variante entworfen, eine hoch emotionale Tragödie, eine globale Familiengeschichte. 2017 in Paris uraufgeführt, zählt VÖGEL jetzt schon zu den meist beachteten Dramen der Gegenwart.

Diese Produktion wird großzügig unterstützt vom Freundeskreis Theater Lüneburg e. V.

Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Seitenfoyer.

Einführungssoiree zu VÖGEL: Das Regieteam und das Ensemble stellen Stück und Inszenierung vor. Gäste ergänzen ihren Blick auf das Stück im Interview.
Sonntag, 5.2.2023, 18 Uhr, Junge Bühne T.3, Eintritt frei

Podiumsgespräch mit Fachleuten und Ensemblemitgliedern
Sonntag, 19.2.2023, 18 Uhr, Eintritt frei – BITTE BEACHTEN SIE: Das Gespräch findet aus Kapazitätsgründen im Forum der Musikschule statt.

Hinweis: Da das Stück VÖGEL sensible und vielschichtige Thematiken berührt, würde das Theater Lüneburg gerne in intensiven Austausch kommen, mit Besucher:innen genauso wie mit Fachleuten. Daher haben wir uns entschieden, zu allen Vorstellungen Nachgespräche anzubieten. Um dies zu ermöglichen, ändert sich die Anfangszeit der ursprünglich für 20 Uhr angesetzten Vorstellungen auf 19 Uhr. Wir freuen uns sehr auf gemeinsames Nachdenken und den Austausch zu diesem hoch aktuellen Stück.

Hier hören Sie die Audio-Einführung von Dramaturgin Hilke Bultmann

 

NDR Kultur-Moderatorin Eva Schramm hat im Vorfeld mit unserem Chefdramaturgen Friedrich von Mansberg über das Stück gesprochen. Hier finden Sie das Interview zum nachhören und -lesen: https://www.ndr.de/kultur/buehne/Theaterstueck-mit-Triggerwarnung-Voegel-am-Theater-Lueneburg,voegel388.html

Pressestimmen:

„Die Wände, die Gundula Martin auf die Bühne des Theaters Lüneburg stellt, bebildern treffend Wajdi Mouawads an Bühnen zwischen Tel Aviv und Halle erfolgreich gespieltem Stück ‚Vögel‘. Das dennoch umstrittene Drama fordert wie kein anderes jüngerer Zeit zum Reden auf. Mario Holetzeck hat ‚Vögel‘ für das Theater Lüneburg inszeniert. Ein sehr, sehr besonderer Abend. (…) Berna Celebi und Christoph Vetter spielen die beiden jungen Menschen ansteckend als Paar, deren Liebe nichts in der Welt gefährden kann. (…) Kein aktuelles Stück fordert so sehr zum Diskutieren auf. Das Drama wird mit einfach nachvollziehbaren, zügigen Zeitsprüngen erzählt. Mario Holetzeck durchbricht den Lauf der tragischen Verwicklungen mit poetischen Elementen, mit Licht, Musik und mit Lyrik vom Amphibienvogel. Der trägt in sich eine Symbolik, die Gegensätze versöhnt. (…) Der Applaus am Ende ist gewaltig.“ (Landeszeitung, online 12.02.23, LZplus-Abonnent:innen lesen hier kostenfrei die gesamte Kritik.)

Auch NDR-Redakteurin Katrin Schwier war zu Gast und sammelt begeisterte Zuschauerstimmen: „Hervorragend, wir waren begeistert von dem Stück“, sagt ein Zuschauer, eine andere Besucherin: „– „Sehr intensiv, hat mich sehr berührt“. Außerdem rege das Stück sehr zum Nachdenken an. Und auch das Ensemble wird sehr gelobt: „Spitzenmäßige Leistung der Schauspieler.“ HIER finden Sie den NDR-Betrag zum Nachhören.

Premiere:
11.02.2023 19:00 Uhr
Spielstätte:
Großes Haus
Inszenierung:
Mario Holetzeck
Bühnen- und Kostümbild:
Gundula Martin
Choreographie:
Gundula Peuthert
Dauer: ca. 2 Stunden und 35 Minuten, inklusive einer Pause
Termine
Besetzung
Inszenierung:
Bühnen- und Kostümbild:
Choreographie:
Eitan Zimmermann
David, sein Vater
Norah, seine Mutter
Etgar, sein Großvater
Leah Kimhi, seine Großmutter
Al-Hasan al Wazzan / Rabbiner / Kellner / Arzt
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