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Sonderausstellung

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Walter Schulte-Siepmann (1923 - 1959)

Hellweg-Museum Unna
19. November 2023 bis 19. Mai 2024

Hellweg-Museum Unna

Der Bildhauer Walter Schulte-Siepmann (1923–1959) war eine der vielseitigsten Persönlichkeiten des 1947 gegründeten Unnaer Künstlerkreises. Hier schätzte insbesondere der gleichaltrige, später als Glasmaler bekannt gewordene Wilhelm Buschulte das Talent des Gutsbesitzersohnes aus Lenningsen. Auch die lokale Presse knüpfte hohe Erwartungen an seinen künstlerischen Werdegang. Doch Walter Schulte-Siepmann, dessen große Leidenschaft der Fliegerei galt, verunglückte im Alter von nur 35 Jahren tödlich mit dem Segelflugzeug.

Das Hellweg-Museum Unna nimmt den 100. Geburtstag des Künstlers zum Anlass, ihm erstmals eine eigene Ausstellung zu widmen. Nachdem sein Werk bereits kurz nach seinem Tod weitgehend aus der Öffentlichkeit verschwunden war, kann in den Räumlichkeiten der Unnaer Burg nun eine beispielhafte Auswahl plastischer Arbeiten und Zeichnungen aus dem Besitz der Tochter Walter Schulte-Siepmanns präsentiert werden. Dabei vermitteln die gezeigten Skulpturen und Reliefs einen Eindruck von seinem bildhauerischen Werk, das zu seinen Lebzeiten auch in Ausstellungen und auf den Kunstmarkt gelangte. Die grafischen Blätter dagegen entstanden für den persönlichen Gebrauch des Künstlers und waren nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Unter ihnen befinden sich Entwürfe und Ideensammlungen, die seine künstlerische Arbeitsweise veranschaulichen. Daneben gewähren zahlreiche Skizzen einen unmittelbaren Einblick in das wechselvolle Leben und die Gedankenwelt eines begabten jungen Mannes, der in der Mitte des 20. Jahrhunderts seinen persönlichen und künstlerischen Weg suchte.

Die Ausstellung folgt dem Motto einer Zeichnung, in der Walter Schulte-Siepmann um 1950 seine vielfältigen Interessen veranschaulichte. Im Anschluss an eine biografische Abteilung folgt ein Rundgang entlang der Themen, mit denen der experimentierfreudige Künstler sich vorrangig befasste: Die Besucher*innen treffen auf märchenhafte Fantasiewelten, Kriegsszenen, Skizzen von Fahr- und Flugzeugen, Landschaften, religiöse Motive sowie zeichnerische Experimente zu Abstraktion und Farbe. Im Zentrum der Ausstellung stehen Menschenbilder, die den Schwerpunkt des plastischen Werks bilden, den Betrachtenden aber auch in Porträts, Aktzeichnungen und Karikaturen begegnen.

Zur Ausstellung erscheint eine Broschüre, die vertiefende Texte zum Leben und künstlerischen Schaffen Walter Schulte-Siepmanns sowie Abbildungen ausgewählter Werke enthält.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Kathrin Göttker M.A. und Dr. Tina Ebbing (Büro KulturWissenSchaffen, Unna), die auch die Broschüre konzipiert und verfasst haben.