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David Klammer

Konzept: „Die Linie // Was vom Wasser blieb“ (2021)

Die Arbeit von David Klammer zeigt Flutlinien und Spuren an Innenwänden von Wohnhäusern, die das Jahrhunderthochwasser 2021 an der Ahr nach Ablauf der Pegelstände sichtbar machte. Nachdem Möbel, Erinnerungen, Bilder – verloren durch den alles durchdringenden Schlamm – herausgeschafft, waren, zeugen die Wasser- und Schlammspuren von der Katastrophe in den Wohn- und Schlafzimmern. Kratzspuren verrückter Möbel, Ränder von Bildern, die vor kurzem noch an den Wänden hingen. Und immer wieder Abdrücke von Händen: Hände von HelferInnen oder Hände von BewohnerInnen. Wie um Hilfe rufend oder als Zeugnis dessen, hier gewesen zu sein. Inmitten einer großen, kaum darstellbaren Katastrophe.

Diese Serie fotografierte Klammer im Juli/August 2021 in verschiedenen Dörfern und Städten an der Ahr: Dernau, Rech, Mayschoß. Die Wasser waren abgelaufen, die Wohnungen verwaist. Zum Teil waren bereits Böden, Tapeten, Wände herausgerissen und Bautrockner liefen in einigen Zimmern. Alles Persönliche, das ein Zuhause ausmacht, war verschwunden. Die Situation schien dem Fotografen wie das Höhlengleichnis von Platon zu sein. Er konnte nur Schatten erkennen, aber nicht deren Quelle. Die Serie „Die Linie“ zeigt in ihrer schwarz-weißen Zweidimensionalität Spuren und Ahnungen persönlicher Schicksale. Einen Nicht-Raum, der wieder gefüllt werden wird mit Leben und neuen Erinnerungen.

Werdegang

  • freier Fotograf
  • lebt in Köln

Auszeichnungen

  • 2020 Berufung in die Deutsche Gesellschaft für Photographie
  • 2019 NRW Pressefoto des Jahres, 2. Platz
  • 2007 World Press Photo, 3rd Prize Sport Feature Series für „Public Viewing Fussball-Fans“