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Unser Weihnachtsnewsletter
 
 
 
 
 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

es gibt in diesen Tagen jede Menge drastische Ausdrücke über das Jahr 2020 zu lesen. Davon haben Sie sicher genug. Entwicklungen sind kaum vorauszusehen und wir leben in einer bewegten Zeit. Das hat schon das Waterkant Festival 2019 in Kiel erkannt. Da hilft es, sich der Unschärfen bewusst zu sein, durchzuatmen und konstruktiv mit ihnen umzugehen. Mit unserem diesjährigen Weihnachtsbrief möchten wir Sie deswegen zum Jahresabschluss mit guten Nachrichten aus der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek versorgen. Wir glauben, dass es uns trotz allem Unbill gelungen ist, gute Angebote zu organisieren und das Haus weiter zu entwickeln. Gehen Sie mit uns auf eine kleine Reise durch das Jahr und alles, worüber wir uns in der Rückschau freuen können.

Darüber hinaus ist auch noch jede Menge in diesem Jahr gelaufen. Viele Fragen erreichen uns in puncto Umbau. Was habt ihr vor, wann geht es los? Es läuft schon viel, das meiste ist aber noch nicht erkennbar. Wir sind gut voran gekommen in diesem Jahr, so manches braucht allerdings seine Zeit. Im letzten halben Jahr haben wir viel Planungsarbeit geleistet. Wir sind zuversichtlich, dass wir in den nächsten Monaten weitere Schritte machen können und dann im nächsten Jahr anfangen, unsere Ideen von der Landesbibliothek als einem dritten Ort in der Stadt zu realisieren.

Uns bleiben Dank und gute Wünsche. Wir danken für das Interesse in diesem Jahr und würden uns freuen, wenn es auch im nächsten Jahr wieder gute Kontakte gibt, zur Benutzung unserer Bibliothek, unserer Bestände und unserer Angebote im Kompetenzzentrum für digitale Transformation - bleiben Sie gesund.

Frohe Weihnachten!

Berit Johannsen und Martin Lätzel

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 

125 Jahre Landesbibliothek

Die Landesbibliothek feierte im Jahr 2020 ihr 125-jähriges Bestehen. Sie stand in der Vergangenheit für Vieles: Bibliothek, Literaturarchiv, Sammlung, Ausstellungs- und Veranstaltungshaus, sie beherbergt faszinierende Zeugnisse aus Geschichte und Kultur im Norden, von Hamburg bis Dänemark. Seit nunmehr 125 Jahren wandelt sich die Landesbibliothek langsam, aber beständig. Mit einer kleinen, abwechslungsreichen Publikation im Wachholtz-Verlag stellt die Bibliothek nun anlässlich ihres Jubiläums ihre interessantesten Objekte vor aus diesem großen Haus, das vor allem eines sein will: eine Brücke aus der Vergangenheit in die Zukunft. „125 – von Archiv bis Zukunft“, verfasst von Martin Rackwitz und herausgegeben von der Landesbibliothek, wirft einen bunten, informativen, aber auch mal humorvollen Blick auf die Bibliothek in all ihren Facetten, mit ihrem Quellenreichtum, aber auch ihrem Spektrum an Aufgaben und Herausforderungen. Der Band wurde am 30. September 2020 in der Bibliothek von Kulturministerin Karin Prien vorgestellt und ist seitdem überall im Handel erhältlich.

 

„Zwischen Exil und Heimat“ – Familienbriefe von Theodor Storm mit Eigen- und Drittmitteln restauriert

Der studierte Jurist Theodor Storm (1817–1888) ist einer der bedeutendsten Vertreter des Poetischen Realismus. Zu seinem wertvollen Nachlass in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek zählt neben Werkmanuskripten und biografischem Material ein umfassender Bestand an Familienbriefen, von denen 1.045 Objekte nun mit Unterstützung der KEK (Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts) restauriert werden konnten. Das Projekt wurde 2019 bewilligt, mittlerweile sind die Autographen wieder zurück ins Handschriftenmagazin gekehrt. Die Briefe geben persönliche Einblicke in eine deutsche Dichterexistenz zwischen Juristerei und Literatenexistenz, politischem Exil und Heimatsehnsucht, Alltag und Häuslichkeit. Um das Konvolut zu konservieren und vor weiterem Tintenfraß zu sichern, waren eine Entsäuerung sowie mechanische Ausbesserungen nötig. Anschließend wurde die Briefsammlung in alterungsbeständigen Umschlägen und Kartons neu verpackt.

 

Digitalisierung des Biographischen Lexikons für Schleswig-Holstein und Lübeck Open Access

Seit Sommer 2020 steht das Biographische Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, das zwischen 1971 und 2011 auf 13 stattliche Bände angewachsen ist, jedem Interessierten frei als Open Access Version zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit dem Wachhholtz-Verlag wurden über 2800 Seiten digitalisiert, die nun in kürzester Zeit und kostenfrei per Suchfunktion nach Namen oder Schlagworten durchsucht werden können. Mit dem BioLex Digital möchten wir neuen Partizipations- und Rezeptionsformen, Nutzerinteressen und Nutzungsmöglichkeiten angesichts der sich wandelnden Kommunikations- und Informationstechnologien Rechnung tragen und gleichzeitig einen Beitrag der geschichtskulturellen Teilhabe leisten. Ein Ausbau oder eine Erweiterung dieses digitalen Angebotes – etwa über Schnittstellen oder eine bereits erwähnte Datenbank – sind derzeit im Gespräch.

 

Dataporttag am 17.2.2020

Zum ersten Mal veranstaltete die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek gemeinsam mit dem IT-Dienstleister Dataport einen Kongress für Kultureinrichtungen im Land. Über 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Kunst und Kultur waren bei uns in Kiel dabei. Ziel der Veranstaltung war es, über Produkte, Lösungen und Beratungsleistungen für Kulturinstitutionen auszutauschen. Darüber hinaus wurde gemeinsam mit den Kultureinrichtungen erörtert, welche Anwendungen und Methoden benötigt werden, um den digitalen Wandel sinnvoll zu gestalten. Der Kongress bot die Möglichkeit zum intensiven Austausch zwischen Kulturakteuren und Expertinnen und Experten im Bereich digitale Lösungen. An verschiedenen Stationen wurden Themen wie WLAN, moderne Arbeitsinfrastruktur für kulturelle Einrichtungen, Scan -und Speicherlösungen, Augmented und Virtual Reality sowie das Erstellen einer Digital-Strategie präsentiert und diskutiert. Das Treffen bot die Möglichkeit, innovative Ideen für die kulturelle Infrastruktur anzudenken.

 

5 Mio € Sondermittel zur Entwicklung digitaler Angebote im Kulturbereich

Die Landesregierung hat in der Mitte dieses Jahres Kultureinrichtungen und Einrichtungen der allgemeinen, politischen und kulturellen Weiterbildung mit einem besonderen Förderprogramm Mittel für die Entwicklung digitaler Formate zur Verfügung gestellt. Bis zum 31. Juli hatten die Institutionen Gelegenheit, Anträge zu stellen. Insgesamt 63 Anträge wurden eingereicht und 37 Projekte aus den Bereichen digitale Kunst- und Kulturvermittlung haben Fördermittel erhalten. Wir sind nun gespannt auf die Ergebnisse.

Die Projektentwicklung hierfür wurde durch zahlreiche Angebote wie Beratungsspeeddatings durch Experten wie Prof. Dr. Martin Zierold, Christian Henner-Fehr, Christian Gries und Frank Tentler begleitet. Ergänzend dazu bot Anja Gebauer von der LMU München den Antragstellerinnen und Antragsstellern mit einem Onlineformat „Markt der Möglichkeiten“ Anregungen und Orientierung im Dschungel der digitalen Produkte für Kultureinrichtungen.

 

Onlineveranstaltungen zum Thema Strategieentwicklung

Stellvertretend für viele Beratungs- und Workshopangebote, die wir in diesem Jahr online präsentiert haben, stehen zwei Veranstaltungen. Im Juni hatten wir einen besonderen Gast. Oonagh Murphy vom Goldsmith College London präsentierte ihre Forschungen zum Thema „Künstliche Intelligenz“.  Am 11.12.20 haben wir mit Prof. Dr. Martin Zierold bei einem neuen Lunchtime-Onlineformat zum Thema „Digitalität als Haltung – Souverän improvisierter Umgang mit Komplexität?“ gearbeitet. Hier ging es darum, Kultureinrichtungen Impulse zu geben und mit ihnen zu diskutieren, wie sie zwischen Beschleunigung und Komplexität einen Weg finden können, eine eigene Strategie für die Gestaltung des digitalen Wandels zu finden. 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an dieser Veranstaltung teil. Alle Materialien sind auf unserer Homepage abrufbar.

 

Handreichungen zum Digitalen Masterplan Kultur

Wie bei der Veröffentlichung des Masterplans 2019 angekündigt, gibt es nun in loser Folge Handreichungen, die die Themen der digitalen Transformation im Kulturbereich weiter auffächern. In diesem Jahr ging es um „Audience Development“, „Veränderungen gestalten“ und „Digitale Strategien“, die wir ebenfalls in diesem Jahr veröffentlicht haben. Die Broschüren sind sowohl online abrufbar und wir versenden sie auch als Druckwerke.

 

Entsäuerung und Reinigung der Altakten aus der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek – Ein landesgeschichtlich bedeutender Quellenschatz wird endlich nutzbar

In den Räumen der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek befanden sich über ein Dutzend laufende Meter Altregistratur, die eine umfassende Dokumentation des Verwaltungshandelns, der Erwerbungs- und Ausstellungspraxis, sowie der Korrespondenz zwischen dem Hause und wichtigen Institutionen der regionalen und nationalen Geschichtskultur abbilden. Ein wahrhaftiger Quellenschatz, der künftig zur Rechtssicherung und für die historische Forschung zur Verfügung stehen wird. Über die Archivwürdigkeit dieser Dokumente, die z.T. über 130 Jahre alt sind, besteht auch für das Landesarchiv Schleswig-Holstein kein Zweifel. Leider waren die Altakten, die über Jahrzehnte nicht adäquat verwahrt wurden, durch Schimmel konterminiert und stark beschmutzt. Mit Hilfe der Kulturabteilung des Bildungsministeriums konnte eine aufwändige Reinigung und Entsäuerung der Dokumente ermöglicht werden, die mittlerweile anteilig dem Landesarchiv übergeben wurden. Hier werden die Akten in erschlossen und Historikerinnen und Historiker künftig dabei helfen, die Geschichte Schleswig-Holsteins fortzuschreiben.

 

Seit August 2020 sind enorme Verzeichnungsrückstände in der Landesgeschichte aufgearbeitet worden und dringende, bestandserhaltende Maßnahmen umgesetzt worden

Nicht alle Akten aus der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek haben bereits ihren Weg in das Landesarchiv gefunden, da sie derzeit im Hause noch für die aktive Diensttätigkeit benötigt werden – obwohl ihre Anlage bereits viele Jahrzehnte zurückliegt. Hierbei handelt es sich um Dokumente, die Aufschluss über die Provenienz von Objekten geben, die in die Landesgeschichtliche Sammlung gelangten. Seit August 2020 arbeiten zwei Museologinnen die Verzeichnungsrückstände der Sondersammlung auf. Mit beeindruckendem Erfolg: Ca. 1000 Objekte sind mittlerweile dokumentiert und in die Inventarisierungsoftware von DigiCult eingepflegt worden. Bei fast allen konnte die Herkunft durch alte Quittungen und Verträge rekonstruiert werden. Im Zuge der Inventarisierung wurde auch der der Forderung nach konservatorisch unbedenklicher Lagerung entsprochen. Die Objekte werden nun in säurefreien Kulturgutboxen verwahrt und so vor dem Verfall geschützt.

 

 

 
 
 

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Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Wall 47/51, 24103 Kiel

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