Liebe Freunde von ON – Neue Musik Köln,

wir freuen uns Ihnen mit dem heutigen Juni-Newsletter karlheinz.blog vorstellen zu dürfen.
Seit 20 Ausgaben bringen wir gemeinsam mit der Kölner Gesellschaft für Neue Musik das Heft karlheinz heraus, welches fünf mal im Jahr mit einem umfangreichen Konzertkalender und redaktionelle Beiträgen die Neue Musik Landschaft in Köln und Umgebung abbildet. Im Laufe der letzten Monate haben wir zudem an einer gemeinsamen Webpräsenz gearbeitet, deren Auftakt wir nun mit einer Reihe besonderer Beiträge aus Wissenschaft und Musikjournalismus feiern.

Im Juni wird das Podcast-Mikrofon an Lorenz Rommelspacher weitergegeben, der diesmal eingeschaltet aus Amsterdam mit Musiker*innen aus verschiedenen Städten ins Gespräch kommt und über die Möglichkeiten und Herausforderungen der digitalen Produktion in Eigenregie spricht. Und Daniel Mennicken berichtet im Kommentar von unser Arbeit der letzten Monate.

Viele Grüße aus dem ON-(Home)office,
Daniel, Helene, Iren, Sonia, Karl und Rose

ein Kommentar von Daniel Mennicken

Was ist schon normal? An dieser Stelle den einhundertdreiunddreißigsten Corona-Kommentar zu schreiben, fühlt sich selbst beim bloßen Gedanken daran ermüdend an. Das Leben mit der Krise ist kein Spaß, für die meisten (alle? wer weiß…) Menschen nicht. Die große Frage in unserem kleinen Fleckchen Gesamtgesellschaft ist, wie kann der Kulturbetrieb überlebensfähig bleiben. Aber das ist Teil der großen Unsicherheit, die im Moment auch normal ist. Deshalb vielleicht statt einem Welterklärungsversuch lieber ein kurzer Rückblick auf die vergangenen ON-Wochen:

In den letzten Monaten hat sich unsere Arbeit bei ON völlig anders gestaltet als jemals zuvor. Auch das ist unter den aktuellen Umständen normal. Wir haben unsere Denk- und Planungsweisen angepasst an eine Situation, die uns gezwungen hat, zu improvisieren und uns selbst und unsere Arbeit neu zu denken. Manches war leicht – eine Workshopreihe (ONpaper) von unserem Büro ins Internet zu verlegen, ist schnell erledigt. Gelernt haben wir davon viel mehr, als wir erwartet haben. Vor allem dies: Formate lassen sich nicht eins zu eins vom analogen in den digitalen Raum übertragen. Das Netz stellt völlig andere Anforderungen an das, was wir bisher als normal kannten. Ein Workshop im Videochat hat eine komplett andere Dynamik als in einem Seminarraum, die man vorher bedenken und einplanen muss Und ein Streaming Konzert ist nunmal kein Live-Konzert. Das heißt nicht, dass Streaming nicht funktionieren kann. Es erfordert aber eine neue und intensive Auseinandersetzung mit dem Raum Internet. Denn wie jeder Raum bringt auch dieser seine Besonderheiten mit sich. Solo-Harfe vermittelt sich im Dom auch ganz anders als auf dem Neumarkt.

Statt Zuschüsse für kleinere Konzertprojekte zu vergeben, haben wir eine Podcast-Reihe gestartet und statt einen (leeren) Konzertkalender zu pflegen, haben wir Autor*innen damit beauftragt, ihre Sicht der Dinge auf die Krise und den Umgang damit in Worte zu fassen. Und damit jede*r das lesen kann, haben wir, zusammen mit der Kölner Gesellschaft für Neue Musik, den karlheinz.blog ins Leben gerufen. Wir haben Konzepte geschrieben, Ideen gewälzt und uns vorgestellt, wie die Kulturlandschaft in Zukunft aussehen könnte. Wir haben viele Telefonate geführt und noch viel mehr Videokonferenzen – manche haben uns beflügelt, manche enttäuscht. Wir waren im Homeoffice, haben festgestellt, dass das gar keine schlechte Art zu arbeiten ist und haben uns doch gefreut, als wir uns im Büro wiedersehen konnten. So oder so gehen wir einfach immer weiter und versuchen, unsere Leidenschaft und unsere Expertise jederzeit in den Dienst der experimentellen Kunst zu stellen. Auch das finden wir normal.

Eigentlich würden wir hier das neue karlheinz Heft ankündigen, mit einem Kalender kommender Konzerte der zeitgenössischen Musik in Köln und redaktionellen Beiträgen über deren Akteure. Nur sind Termine abgesagt, durch Corona wurden dem kulturellen Leben die Grundlage und der karlheinz die Kerninhalte entzogen. Die Seiten unseres Hefts sollen dennoch nicht leer bleiben.

Wie auch? In Zeiten, die turbulenter und herausfordernder auch für Schaffende der experimentellen Musik kaum sein könnten - und die wir in sechs Autorenbeiträgen von Musikjournalist*innen und Wissenschaftler*innen dokumentieren und reflektieren lassen:

Moritz Eggert | Maike Graf | Alexander Kleinschrodt | Felix Klopotek | Leonie Reineke | Svenja Reiner

Doch die Texte gibt es noch nicht jetzt, nicht alle auf einen Schlag. Denn wir verlängern karlheinz ins Internet: unter www.karlheinz.blog wächst unser Musikblog, der unsere Publikation nicht ersetzt sondern ergänzt. Dort gehen die Beiträge unserer Gastautor*innen ab dem 1. Juni peu à peu online. Und Ende August schließen wir mit der kompletten Sammlung aller Texte in einer digitalen Ausgabe der karlheinz als pdf.

Begleiten Sie uns auf karlheinz.blog
und kommen Sie gesund durch diese außergewöhnliche Zeit,

Ihr karlheinz Team von ON – Neue Musik Köln & Kölner Gesellschaft für Neue Musik

Im Juni wird der audiovisuelle Künstler Lorenz Rommelspacher vier Ausgaben des ONpodcast gestalten und dazu Gäste einladen. Die Folgen erscheinen, wie immer, mittwochs auf Soundcloud.

Mit einer spontan erdachten und improvisatorisch umgesetzten Podcast-Reihe bleiben wir im Dialog und geben Einblicke in das Leben und Schaffen der experiementellen Musikszene. Worum es geht und wer zu Worte kommt, liegt in den Händen des Moderators oder der Moderatorin – und zwar genau für einen Monat mit vier wöchentlichen Podcasts von rund 30 Minuten Länge.

Zu finden und zu hören auf unserer ON Soundcloud

Impressum

ON – Neue Musik Köln e.V.

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50670 Köln
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0221/16815110
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Dienstags 14-16 Uhr
Mittwochs 14-16 Uhr

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