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Liebe Freunde von ON – Neue Musik Köln,

Das zweite Video der POLYMER – Reihe für Experimentalelektronik feiert heute Premiere! "Hackmeck" ist ein neues Laptopensemble von Vincent Michalke, Benjamin Grau und Philipp Lack, die am 15/07 im Labor am Kölner Ebertplatz ihre erste gemeinsame Performance gegeben haben. Die algorithmische Infrastruktur, die das Kollektiv in den Monaten der Pandemie von Grund auf neu programmiert hat, ist nun in Bild und Ton auf YouTube zu bestaunen. Der Auftakt zu vielen weiteren Iterationen des Hackmeck Kollektivs!

Viel Spaß am Laptop wünschen
Helene, Karl, Daniel, Wiebke

 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bild: Nazgol Emami
 
 
 
 

"Hackmeck"

 
 
 
 
Bild: Nazgol Emami
 


Philipp Lack
Benjamin Grau
Vincent Michalke

 
 
 
 

Hackmeck im Gespräch
mit Helene Heuser und Karl Ludwig von ON

Karl _ Wenn der Computer diese Grenzen aufzeigt, gerät man ja in eine eigenartige Position, oder?
Benjamin _ Das macht total was mit einem, weil man eine sehr begrenzte musikalische Ausdrucksmöglichkeit hat. Fraktale klingen sehr häufig einfach wie Achtelketten oder Bach'scher Kontrapunkt. Ich bin da gar kein Fan von, das ist ein ganz großer Konfliktpunkt.
Helene _ Das muss man dem Programm dann austrainieren?
Benjamin _ Genau. Sachen wie Phrasierung werden auf einmal wichtig. Wie kriegt man diesen Algorithmus dazu, dass er in irgendeiner Form phrasiert oder bestimmte Schwerpunkte setzt, die nicht so unfunky sind.
Helene _ Das hört sich teilweise an, als würden Computer Jazz spielen. Schon rhythmisch, aber algorithmisch rhythmisch. Es hat einen Swing, aber der ist überhaupt nicht menschlich.
Benjamin _ Ja, das ist total witzig: Man programmiert da irgendetwas in seinem Kopf und hat verschiedene musikalische Strukturen erarbeitet. Dann kommen die Tonhöhen hinzu und alles verhält sich total anders. Im einen Teil klingt es nach Steve Reich und total gut, im anderen wie ein Vampir an der Orgel und super unangenehm.
Helene _ Als würde man ein Instrument bauen und gucken, was das kann.
Benjamin _ Ja, nur ist das eben keine Gitarre, sondern es ist eine Gitarre, die schreibt ihr eigenes Stück. Und dann sag ich „Nein, spiel das bitte anders.“
Helene _ Genau, man trainiert dieses Instrument…
Philipp _ Wenn du eben sagtest „die Grenzen des Computers“, würde ich das umdrehen: der Computer macht nur das, was man ihm sagt und hat darin alle Möglichkeiten. Und das ist eigentlich das Problem: du musst dich am Anfang entscheiden, was Du willst und dann mit dem leben, was zurückkommt.
Karl _ Welche Rolle nimmt das Visuelle dann in dieser Konstellation ein?
Vincent _ Konzeptionell eigentlich eine ziemlich große, weil wir uns wünschen, dass dieser Prozess, der die Musik generiert, nicht eine Blackbox ist, in der niemand merkt, wann sich Dinge ändern. Es soll möglichst deutlich gemacht werden, welche Strukturen und Prozesse sich abspielen, deshalb ist das Visuelle auch sehr plakativ.
Karl _ Sag doch nochmal, wie sieht dieses Material aus?
Helene _ Das sind Striche, die sich zu komplexen Strukturen verbinden. Du hast einen Block, dann kommt einer dazu und so baut sich das immer weiter auf.
Vincent _ Wir verwenden eben diese Fraktale. Die werden sehr häufig für Visualisierungen von Bäumen oder anderen natürlichen Sachen benutzt, weil die sich eben so verästeln. Bei der Visualisierung ist das ursprünglich so, dass es Regeln gibt, die sagen „jetzt geht der Strich nach vorne“ und dann kommt ein neuer Ast, der genau dasselbe Muster hat, nur kleiner. Das habe ich dann erstmal sehr direkt auf den Sound übertragen, indem es also erstmal eine Note gibt, die den Stamm darstellt, dann gibt es einen Ast und der ist eine Oktave höher, aber spielt dieselbe Melodie wie der Stamm. Und das geht immer so weiter.

Das komplette Interview ist auf karlheinz.blog zu lesen.

 
 
 
 
Foto: Seulki Huang
 

Vincent Michalke

studierte elektronische Komposition bei Michael Beil und Orm Finnendahl und arbeitet mit Ensembles wie Mosaik, Garage, musica assoluta oder electronic ID zusammen. Im Mittelpunkt seiner Werke, die etwa im Sprengelmuseum, dem ACHT BRÜCKEN Festival oder bei NOW! in Essen aufgeführt wurden, stehen intermediale Performances, welche Verbindungen von Musik, Bewegung und Live-Elektronik erforschen.

 
 
 
 
Foto: Pascal Lacaille
 

Philipp Lack

ist Elektronischer Komponist, Pianist und Sänger und tritt in Musiktheater, Oper und Chören in Erscheinung. Seit 2020 ist er Mitglied des Kompositionskollektivs Zeitklang. Er arbeitet gerne mit der Musikprogrammiersprache SuperCollider. Dabei fasst er Musik vordringlich als emergentes Zusammenspiel komplexer Parameter auf und genießt die Suche nach dem Punkt, an dem ein Eingreifen im Detail geboten ist.

 
 
 
 
Foto: Benni Grau
 

Benjamin Grau

zieht in seiner Musik vor allem Inspiration aus dem Bereich populärer Musik. Dabei isoliert er Klänge, Strukturen und Prozesse, die in ihm eine starke, innerliche Reaktion hervorrufen, treibt sie in Extreme und löst sie so aus ihrem ursprünglichen Kontext. Im Zusammensetzen der gewonnenen Materialien und Versatzstücke lässt er die Idiome der Popularmusik wie der zeitgenössischen Komposition hinter sich.

 
 
 
 
Bild: Nazgol Emami
 
 
 
 
 
 
 
 
 

POLYMER ist eine Veranstaltungsreihe von ON – Neue Musik Köln basierend auf einem Call der Interessenvertretung Elektronik & Klangkunst [IV e&k] gefördert durch die Stadt Köln und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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