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1. Honoraruntergrenzen für Kulturförderung des Bundes: eine gute Initiative mit Anlaufschwierigkeiten
2. Finanzielle Absicherung von Musikerinnen und Musikern: Gemeinsame Sitzung der AG Faire Vergütung und des Bundesfachausschusses Musikwirtschaft
3. Podium Gegenwart: Uraufführungen der EZM-Orchesterförderung und der EZM-Amateurförderung
4. DMR Podcast „Gemeinsam für Musik“
Impressum
 
 
1. Honoraruntergrenzen für Kulturförderung des Bundes: eine gute Initiative mit Anlaufschwierigkeiten
 
 
 

Gestern hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth angekündigt, dass ab 01. Juli 2024 eine verbindliche Verpflichtung zur Einhaltung von Mindestvergütungsstandards für Tätigkeiten auf Honorarbasis eingeführt werden soll. Diese gelte für Förderungen, bei denen der Finanzierungsanteil des Bundesressorts für Kultur und Medien 50 Prozent übersteigt.

Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, reagierte darauf in einer Pressemitteilung: „Der Deutsche Musikrat begrüßt das Engagement von Kulturstaatsministerin Claudia Roth für die Einführung von Honorarmindestanforderungen im Kultur- und Kreativbereich. Damit setzt sie ein zentrales Vorhabe des Koalitionsvertrages um. Die Kurzfristigkeit allerdings, mit der die neue Regelung in Kraft treten soll, schürt nun Unsicherheiten in der künstlerischen wie finanziellen Planung von öffentlich geförderten Projekten. Die Einführung von Mindesthonorarstandards auf Kosten des kulturellen Angebots führt in eine Sackgasse. Es bedarf dafür stattdessen einer Aufstockung von Haushaltsmitteln für die geförderten Projekte, um insbesondere kleinere Projekte vor existenziellen Problemen zu bewahren. Zudem hat die Einführung von Mindesthonoraren in der öffentlichen Kulturförderung auch Auswirkungen auf die private Veranstaltungswirtschaft. Diese trägt ebenso zur Kulturellen Vielfalt in Deutschland bei und würde durch die ‚Marktverzerrung‘ durch neue Honorierungsmodelle systemisch in Bedrängnis kommen. Der Deutsche Musikrat appelliert daher an Claudia Roth, eine gelingende Entwicklung und Einführung von Mindesthonorarstandards auch weiterhin im engen Zusammenwirken mit den Fachverbänden, aber auch mit der privaten Veranstaltungswirtschaft voranzubringen. Denn gemeinsames Ziel muss es sein, eine funktionierende Balance zu finden zwischen der materiellen Wertschätzung kreativer Arbeit durch angemessene Honorare und der unternehmerischen Machbarkeit für die Arbeitgeber:innen in der Musik- und Kreativwirtschaft.“

Als Maßstab für die Honoraruntergrenzen sind laut der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien die jeweiligen bundesweiten Empfehlungen von Berufs- und Fachverbänden heranzuziehen. Der Deutsche Musikrat hat im Zusammenwirken mit seinen Mitgliedsverbänden eine solche Empfehlung erarbeitet und vorgelegt.

 
 
 
 
© ivan_kislitsin/ Shutterstock.com
 
 
 
 
2. Finanzielle Absicherung von Musikerinnen und Musikern: Gemeinsame Sitzung der AG Faire Vergütung und des Bundesfachausschusses Musikwirtschaft
 
 
 

Jeder Austausch bringt das Thema voran: Der Einsatz für die finanzielle Absicherung von Musikerinnen und Musikern in ihren oftmals prekären Einkommenssituationen gehört zu den dringlichsten und wichtigsten Anliegen des Deutschen Musikrates. Am 07. Februar 2024 fand unter Leitung von Dr. Ralf Ruhnau daher eine gemeinsame Sitzung von Mitgliedern der AG Faire Vergütung und des Bundesfachausschusses Musikwirtschaft statt. Diskutiert wurde u.a., wie die Empfehlung für Honoraruntergrenzen des Deutschen Musikrates in Bezug zur unternehmerischen Perspektive der Veranstaltungswirtschaft gesetzt werden können – auch als Ausgangspunkt für weitere Gespräche mit der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien. Vielen Dank für den konstruktiven Input!

 
 
 
 
© DMR
 
 
 
 
3. Podium Gegenwart: Uraufführungen der EZM-Orchesterförderung und der EZM-Amateurförderung
 
 
 

Gleich zwei durch die CD-Reihe Edition Zeitgenössische Musik (EZM) des Podium Gegenwart, einem Projekt des Deutschen Musikrates, geförderten Werke feiern in diesen Tagen Uraufführung: Das Staatsorchester Stuttgart präsentiert eine Neukomposition mit Raumkonzept der Komponistin Annesley Black. Das Orchester hatte mit dem eingereichten Vorhaben die erste Ausschreibung der EZM-Orchesterförderung gewonnen. Zur Uraufführung kommt das Werk „A sound, a narrow, a channel, an inlet, the straits, the barrens, the stretch of a neck“ am 18. und 19. Februar in der Liederhalle Stuttgart.

Bereits am 11. Februar 2024 erklang im Rahmen des Frühjahrskonzerts des Norddeutschen Zupforchesters im kleinen Saal der Elbphilharmonie Hamburg die Uraufführung des eigens für das Ensemble geschriebenen Stückes „Takelage“. Birke Bertelsmeier wurde als Auswahl-Komponistin der Edition Zeitgenössische Musik im Rahmen der EZM-Amateurförderung mit der Komposition beauftragt. Das Probenwochenende wurde filmisch begleitet und ist Teil einer Reihe von Projekten für Amateur-Musiker:innen, die online zum Nachspielen auf www.vermittlung-neue-musik.de für Interessierte zur Verfügung steht. Die Veröffentlichung der Videos von den Proben, ein Mitschnitt des Stückes sowie Texte und Partitur zum Download werden in Kürze veröffentlicht.

 
 
 
 
Die Komponistin Birke Bertelsmeier © Manu Theobold
 
 
 
 
4. DMR Podcast „Gemeinsam für Musik“
 
 
 

Singer-Songwriterin Julia Leimenstoll, alias IUMA, gehört zu den Stipendiatinnen des PopCamp 2022 und arbeitet gerade an ihrer zweiten EP. In der neuen Folge des DMR Podcast „Gemeinsam für Musik“ spricht sie mit Silke Super über Themen wie Musiker:innen-Gesundheit und die Vor- und Nachteile der Sozialen Medien für Musikschaffende.

Der Podcast des Deutschen Musikrates ging Ende 2023 an den Start, einmal im Monat erscheint eine neue Folge. Im Podcast wird ein breites Spektrum von aktuellen, gesellschaftlich relevanten Themen des nationalen Musiklebens in jeweils rund 10-minütigen Beiträgen vorgestellt. Im Fokus stehen dabei u.a. der Aufbau und die Arbeitsweise des DMR, die Förderpraxis in Deutschland, kulturpolitische Entwicklungen oder auch die konkrete musikalische Arbeit der Projekte. Dabei werden vielfältige Perspektiven aufgezeigt – über Genregrenzen, berufliche Verortungen, Gender und Generationen hinweg. Anhören kann man alle Folgen auf der DMR-Webseite, auf Spotify oder Google Podcast.

 
 
 
 
Singer-Songwriterin IUMA kommt in der neuesten Podcast-Folge zu Wort © Sandra Ludewig
 
 
 
 
Impressum
 
 
 

Herausgeber

DEUTSCHER MUSIKRAT
Generalsekretariat
Schumannstraße 17
10117 Berlin

V.i.S.d.P.

Prof. Christian Höppner
Generalsekretär des Deutschen Musikrates

Kontakt

Tel.: +49 (0)30 308810-10
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