Das sogenannte „Herrenberg-Urteil“ aus dem Sommer 2022 bringt Musikschulen und ihre Träger zunehmend in Bedrängnis. In dem Urteil des Bundessozialgerichts wurde festgestellt, dass an Musikschulen kaum die Rahmenbedingungen für eine echte unternehmerische Tätigkeit gegeben sind. Die Konsequenz: Eine Beschäftigung von Musikschullehrkräften auf Honorarbasis in der jetzigen Form ist in der Regel rechtswidrig.

In einer Pressemitteilung betonte DMR Generalsekretärin Antje Valentin heute: „Der Deutsche Musikrat begrüßt die Klarstellung des Bundessozialgerichts, dass Musikschullehrkräfte sozialversichert anzustellen sind. Denn es ist ein Unding, dass in manchen Gegenden in Deutschland die so wichtige Musikschularbeit vorrangig durch Honorarkräfte getragen wird. Die Musikschulträger bundesweit sind nun dringend aufgefordert, die Herausforderung der Umstrukturierung zu meistern. Hierfür müssen bedarfsgerecht Mittel bereitgestellt und kluge Stufenlösungen gefunden werden, um das Angebot der Musikschulen im vollen Umfang erhalten zu können. Eine gelingende Musikschularbeit mit abgesicherten Lehrkräften, die sich für die kulturelle Bildung in einer Kommune stark machen, ist eine Investition in die nachkommenden Generationen und für alle Bürgerinnen und Bürger ein großer Gewinn. So bietet das ‚Herrenberg-Urteil‘ jetzt die Chance, zu einer Stärkung der kommunalen Musikschulen beizutragen.“

Sie ist ein Wunderwerkzeug mit vielen Facetten: Die menschliche Stimme dient seit Jahrhunderten der individuellen Ausdrucksfähigkeit ebenso wie der zwischenmenschlichen Kommunikation. Zum Tag der Stimme am 16. April würdigte der Deutsche Musikrat gemeinsam mit seinem Mitglied Bundesverband Deutscher Gesangspädagogen in einer Pressemitteilung die Bedeutung der Stimme für unsere Gesellschaft. Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates, bekräftigte in diesem Kontext das Potenzial der Stimme „für Begegnung und Austausch, ob mit Worten oder in Klängen, Resonanzen und Schwingungen. So werden mit Hilfe der Stimme Gemeinschaft und Demokratie gestärkt.“

Michael Müller-Kasztelan, Präsident des Bundesverbands Deutscher Gesangspädagogen, ergänzte: „Singen und Atemtechniken können sehr wirksam sein, um das körperliche Wohlbefinden zu steigern oder sogar Ängste zu lindern. Diese eindrückliche Erfahrung machen wir seit 2021 mit unserem Programm ‚Durchatmen®‘, einer Regenerationsbegleitung bei Long Covid. Dies ist nur eins von vielen Arbeitsfeldern für Gesangspädagoginnen und -pädagogen, die eine hohe Verantwortung für die stimmliche Gesundheit ihrer Schüler:innen tragen. Es ist uns daher ein zentrales Anliegen, die Qualität des bis heute gesetzlich nicht geschützten Berufs zu sichern und beispielsweise durch zahlreiche Weiterbildungsangebote zu erhöhen. Der BDG setzt sich als Interessenvertretung zudem intensiv für gute Rahmenbedingungen für die Arbeit von Gesangspädagog:innen ein.“

Das Amt der oder des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) wurde 1998 geschaffen, um die kultur- und medienpolitischen Aktivitäten des Bundes in einer Regierungsbehörde zu bündeln. Nach Michael Naumann, Julian Nida-Rümelin, Christina Weiss, Bernd Neumann und Monika Grütters ist Claudia Roth seit Dezember 2021 die Sechste in diesem Amt. Das 25-jährige Amts-Bestehen wurde am 16. April 2024 mit zahlreichen Gästen aus Kultur und Politik, darunter auch DMR Generalsekretärin Antje Valentin, im Haus der Kulturen der Welt in Berlin gefeiert. Der Deutsche Musikrat gratuliert herzlich zum 25. Geburtstag!

Am vergangenen Wochenende stand Bremen ganz im Zeichen des Jazz. Das Festival „jazzahead!“ – dieses Jahr unter dem Motto „New Horizons“ – ebenso wie die angeschlossene Messe machten die Vielfalt der großen und lebendigen Jazzszene erlebbar. Zudem fand die Mitgliederversammlung der Deutschen Jazzunion, einem Mitglied im DMR, am Rande von „jazzahead!“ statt. Als Gast mit dabei war auch DMR Generalsekretärin Antje Valentin. Im Rahmen der Versammlung unter der Leitung der Vorstandsvorsitzenden (und DMR Präsidiumsmitglied) Anette von Eichel und ihres Stellvertreters Felix Falk ging es u.a. um den Deutschen Jazzpreis, das Thema faire Vergütung und das geplante Zentrum für Jazz und improvisierte Musik in Berlin. Zudem wurden der langjährige Geschäftsführer Urs Johnen verabschiedet und seine Nachfolgerin Camille Buscot willkommen geheißen. Gute Diskussionen und ein lebendiger Austausch verstärkten den Eindruck: Die Deutsche Jazzunion ist ein enorm aktiver Verband. Vielen Dank für die Einblicke!

Am 11. April 2024 fand an der Hochschule für Musik und Tanz Köln ein Thementag Demokratieförderung statt. Im Fokus: Musikpädagogik und Musikwissenschaft. Nach einer Begrüßung durch Prorektor Michael Borgstede gab es u.a. eine Gruppenimprovisation mit Jean-Hendrik Herrmann, die die gegenseitige Wahrnehmung veränderte, und zwei Gesprächsrunden mit Außenblick und Innenwahrnehmung auf die HfMT Köln. Zudem trugen drei Vokalensembles (Sonah und FLINTA Chor Nebula sowie das Studierendenensemble unter Leitung von Jan-Hendrik Herrmann) mit Elementen aus Intelligent Choir und Vocal-Painting musikalische Impulse zum Thema bei. Organisiert wurde die Veranstaltung von Kai Müller und Anne Niessen, moderiert von Marco Lombardi.

DMR Generalsekretärin Antje Valentin zeigte sich nach der Veranstaltung begeistert: „Der Thementag beleuchtete die Bezüge von Demokratie und Musik sehr vielfältig. Musik kann durch ihre verbindungsstiftende und integrative Kraft als ein Motor für die Demokratie dienen. Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen wird es künftig noch bedeutsamer werden, dieses besondere Potenzial auch gezielt zu aktivieren.“

Sie sind die Zukunft des Jazz: Im Bundesjazzorchester (BuJazzO) versammeln sich die besten Nachwuchstalente der Republik. Unter der Leitung von Niels Klein präsentiert das Ensemble mit dem Programm „Zukunftsmusik“ beim Jazzfest Bonn Werke der Preisträger:innen des vierten BuJazzO-Kompositionswettbewerbes. Mit großer stilistischer Vielfalt und persönlicher Originalität decken die Werke von Jorik Bergman, Pascal Klewer, Erik Leuthäuser, Ole Sinell, Eva Swiderski, Clara Vetter und Lion Wegmann viele Facetten des aktuellen Jazz ab – von abstraktem Up-tempo-Swing über harmonisch farbenreiche Balladen und minimalistische Gedichtvertonungen bis hin zu groovigem Jazz mit Gameshow-Elementen.

Das Konzert am 20. April 2024 um 19:00 Uhr im Bonner Telekom Forum wird vom Deutschlandfunk mitgeschnitten und zu einem späteren Zeitpunkt gesendet.

Geballtes Wissen zur Arbeitswelt im Musikunterricht: Ver.di hat sein Standardwerk „Ratgeber Musikschullehrkräfte“ 2024 vollständig überarbeitet. Im Ratgeber finden sich u.a. interessante Zahlen und Fakten zum Arbeitsmarkt Musikschulen, nützliche Informationen zu Arbeitszeiten, Tarifverträgen, Befristung, Steuern und Co., zur Versicherung über die KSK und zu Urheberrechtsfragen im Musikunterricht. Ver.di-Mitglieder können die neue Ausgabe per E-Mail an musik@verdi kostenfrei digital oder als Buch anfordern.

Wer eine Leidenschaft für Musik hat und gern mit Menschen arbeitet, kann durch das Bachelorstudium Musiktherapie beides miteinander verbinden: An der MSH Medical School Hamburg gibt es für musikbegeisterte junge Menschen die Möglichkeit, Musiktherapie als wissenschaftlich fundierte Praxisdisziplin zu studieren. Die Berufsaussichten sind sehr gut: Musiktherapeut:innen werden zurzeit z.B. in Kliniken und Pflegeheimen dringend gesucht. Spannend? – Jetzt für den Studienstart im Oktober 2024 bewerben! Ansprechpartnerin für Rückfragen oder einen Beratungstermin ist Prof. Dr. Anne-Katrin Jordan. Weitere Infos gibt es auf https://www.arts-and-social-change.de/bachelor/musiktherapie/.

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Antje Valentin
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