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1. 7 Forderungen für #MehrMusikInDerSchule: Fachtagung des Deutschen Musikrates offenbart dringenden Handlungsbedarf
2. Deutscher Musikrat, Landesmusikräte und Kultusministerkonferenz: Musikunterricht hat wichtige Bedeutung
3. #MehrMusikInDerSchule: Seminar zum Nachschauen verfügbar
4. Bundesfachausschuss Medien diskutiert über künstliche Intelligenz in der Musik
5. #DMRNextGeneration: Franz Ferdinand August Rieks
6. Remote & Real: Dokumentation zur Sommerarbeitsphase des Bundesjazzorchesters ist online
7. Livestream mit Paavo Järvi und dem Bundesjugendorchester
8. #DMRStrongerTogether: Kampagne #MusikerFürMusikerBerlin erfolgreich gestartet
9. NEUSTART KULTUR zur Stärkung der bundesweiten Kulturlandschaft
Impressum
 
 
1. 7 Forderungen für #MehrMusikInDerSchule: Fachtagung des Deutschen Musikrates offenbart dringenden Handlungsbedarf
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Am 09. Oktober 2020 veranstaltete der Deutsche Musikrat (DMR) die Online-Fachtagung #MehrMusikInDerSchule. Darin wurden die Ergebnisse der Studie „Musikunterricht in der Grundschule – Aktuelle Situation und Perspektive“ diskutiert, die vom DMR, den Landesmusikräten und der Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegeben worden war. Die über 100 Teilnehmenden, darunter zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Landesmusikräte, Bildungs-Expertinnen und -Experten sowie interessierte Gäste, diskutierten u.a. das drängende Probleme des Musiklehrkräftemangels und verabschiedeten ein Bundesforderungspapier.

Hierzu Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates: „Die ausgezeichnete Zusammenarbeit von Deutschem Musikrat, der Konferenz der Landesmusikräte und der Bertelsmann Stiftung zum Thema #MehrMusikInDerSchule ist ein Musterbeispiel für kooperativen Föderalismus.  Gerade in Krisenzeiten gewinnt die Frage nach den Prioritätensetzungen gesellschaftlicher Zukunftsgestaltung an Bedeutung. Die Zuständigkeit für einen qualifizierten und kontinuierlichen Musikunterricht liegt bei den Ländern, die Verantwortung dafür bei uns allen. Deshalb brauchen wir jetzt eine bundesweite Umsetzung unseres Forderungspapiers zur Musikalischen Bildung in allen Ländern.“

Hierzu Prof. Dr. Ulrike Liedtke, Vorsitzende der Konferenz der Landesmusikräte: „Gemeinsam sind wir stärker – in der länderspezifischen Vielfalt und dennoch in Einigkeit, was die lange überfälligen Forderungen und Vorschläge betrifft, um den gravierenden Musiklehrkräftemangel an Grundschulen zu beheben. Jetzt kommt es darauf an, dass jeder Landesmusikrat für sein Bundesland die aus der Studie ableitbaren Forderungen mit Nachdruck stellt und wir dadurch bundesweit einen großen Schritt weiter kommen in unserem Engagement für #MehrMusikInDerSchule.“

Bei der Fachtagung #MehrMusikInDerSchule wurden im Rahmen von Länderarbeitsgruppen unter Federführung von 11 Landesmusikräten spezifische Forderungspapiere für das jeweilige Bundesland diskutiert und verabschiedet. Das Bundesforderungspapier finden Sie hier, die Landesforderungspapiere folgen in Kürze.

Forderungspapier │#MehrMusikInDerSchule

Musik ist ein qualifizierender Teil der Allgemeinbildung und damit unverzichtbar. Im Idealfall bilden das gemeinsame Singen und Musizieren innerhalb der Familie die Grundlage für eine lebenslange Beschäftigung mit Musik. Jedoch nur die Musikerziehung in der Grundschule ermöglicht allen Kindern, unabhängig vom sozialen Umfeld, in ihrer prägendsten Lernphase eine Welterkundung mit Musik. Musikalität als Ausdruck von Lebensfreude und Gemeinschaftsgefühl fördert dabei nicht nur das Sozialverhalten und die Sprachentwicklung der Kinder, sondern auch ihre Konzentrationsfähigkeit, Emotionalität und Lernfähigkeit.

Die vom Deutschen Musikrat, der Konferenz der Landesmusikräte und der Bertelsmann Stiftung beauftragte Studie zur Situation des Musikunterrichtes in der Grundschule legt zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland valides Zahlenmaterial vor und zeigt die bundesweite Unterversorgung im Bereich der musikalischen Bildung in der Grundschule. Insgesamt kommen 2.802.189 Grundschulkinder in Deutschland (2018/ 19) mit der Vielfalt musikalischer Angebote gar nicht oder nicht ausreichend in Berührung. Dies hat unterschiedliche Gründe, wie die Zahlen der Studie belegen:

· 23.000 Musiklehrkräfte fehlen derzeit an deutschen Grundschulen
Zur Abdeckung des in den Stundentafeln der Länder vorgegebenen Umfangs an Musikunterricht in der Grundschule werden bundesweit rund 40.000 Musiklehrkräfte benötigt. Deutschlandweit arbeiten allerdings nur rund 17.000 grundständig ausgebildete Musiklehrkräfte. Damit fehlen aktuell bereits rund 23.000 Lehrkräfte, um den Pflichtunterricht im Fach Musik sichern zu können – Tendenz steigend.

· Bis zu 73 % des Musikunterrichts werden fachfremd erteilt

Die Ergebnisse der Studie „Musikunterricht in der Grundschule“ belegen, dass derzeit je nach Bundesland zwischen 11 % und 73 % – im Durchschnitt 50 % – des Musikunterrichts fachfremd erteilt werden. Der prozentuale Anteil daran ist in den westlichen Bundesländern tendenziell höher als in den östlichen. Nur in wenigen Ländern existieren spezielle und koordinierte Fortbildungsangebote für Lehrkräfte, die Musik fachfremd unterrichten.

· An bis zu 9,6 % der Grundschulen wird überhaupt kein Musikunterricht angeboten

Fünf Bundesländer lieferten für die Studie Daten zum Unterrichtsausfall: In Brandenburg erhalten 2,6 %, in Hessen 0,8 % und in Nordrhein-Westfalen 5,0 % der Grundschulkinder keinen Musikunterricht. Neben der Reduzierung in der Stundentafel einzelner Klassen gibt es auch Schulen ganz ohne Musikunterricht: In Schleswig-Holstein besuchen 2,7 % und in Thüringen 9,6 % der Grundschülerinnen und Grundschüler Schulen, an denen kein Musikunterricht angeboten wird.

· Bis zu 36 % der Musiklehrkräfte sind älter als 55 Jahre

Den Ergebnissen der Studie zufolge variiert der Anteil in den einzelnen Ländern zwischen 19 % und 36,2 %. Bis 2028 werden nach den Berechnungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bis zu 36,2 % der Musiklehrkräfte altersbedingt aus dem Schuldienst ausscheiden. In Corona-Zeiten zählen viele von ihnen zur Risikogruppe und sind potenziell von einem verpflichtenden Schulbesuch befreit, was den Lehrkräftemangel noch zusätzlich vergrößert.

Mit dieser Studie wird zum ersten Mal mit Zahlen unterlegt, was die Erfahrungen schon länger zeigen: Deutschland verstummt in Einfalt, statt im Interesse nachwachsender Generationen die noch vorhandene Kulturelle Vielfalt zu erhalten und zu befördern, wie es die völkerrechtlich verbindliche UNESCO-Konvention zum „Schutz und Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ vorsieht. Die Musik, die übrigen künstlerischen Schulfächer und der Sport, die für die Persönlichkeitsbildung Heranwachsender von zentraler Bedeutung sind, finden immer weniger Eingang in ein Erleben von Schule. Die länderübergreifenden Versäumnisse und Defizite der Bildungsplanung vergangener Jahrzehnte der Länder haben einerseits zu einem gravierenden Mangel an Musiklehrerinnen und -lehrern sowie andererseits zu einem Übermaß überfrachteter Lehr- bzw. Rahmenpläne geführt, die überwiegend fragmentieren und auf die Vermittlung von Faktenwissen setzen, anstatt Zusammenhänge herzustellen und zu einem lebensbegleitenden Lernen zu befähigen. Gerade in der aktuellen Krise werden diese Defizite noch einmal deutlicher, es werden aber auch Chancen für grundlegende Veränderungen eröffnet.

Deshalb fordern der Deutsche Musikrat und die Landesmusikräte gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern, den Eltern, den Lehrerinnen und Lehrern und den Fachverbänden von den Länderparlamenten, den Landesregierungen und den kommunalen Spitzenverbänden:

1. Ein Sofortprogramm zur angemessenen personellen und finanziellen Förderung der Lehrkräftebildung im Fach Musik, auch in Hinblick auf Studieninteressierte sowie die Fort- und Weiterbildung, das die künstlerischen und wissenschaftlichen Hochschulen in die Lage versetzt, dem Bedarf an Lehrkräften gerecht zu werden.

2. Eine Verbesserung der Studienmöglichkeiten für das Unterrichtsfach Musik im Grundschullehramt in Hinblick auf die Zugangsmöglichkeiten (passgenaue Eignungsprüfung/ Aussetzen des NC) und eine angemessene Fachlichkeit.

3. Erleichterungen für die Wahl von Musik als Schulfach mit erhöhtem Anforderungsniveau („Leistungskurs“ bzw. Abiturfach) in der Gymnasialen Oberstufe, damit das Interesse am Musiklehrerberuf wieder stärker geweckt werden kann.

4. Eine nachhaltige, qualitätsgesicherte Qualifizierung von Seiten- und Quereinsteigerinnen und -einsteigern zur Überbrückung ausfallenden Musikunterrichts. Quer- und Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger sind keine strukturelle Lösung zur Behebung des Mangels an Fachlehrerinnen und Fachlehrern, können aber bei entsprechender fachlicher Begleitung temporär die Defizite lindern.

5. Eine verpflichtende Implementierung des Musikunterrichts zusammen mit den anderen künstlerischen Schulfächern und dem Sport in die Lehr- bzw. Rahmenpläne aller Schularten und Jahrgangsstufen. Dies muss zeitnah umgesetzt werden. Gemeinsam eröffnen diese obligatorischen Fächer schulischen Lernens die Chance, vielfältige Bindungen und Verbindungen zu den geistes- und naturwissenschaftlichen Fächern herzustellen.

6. Eine Stärkung der Musikschulen als dem wichtigsten Kooperationspartner schulischen Lernens durch eine bedarfsgerechte Finanzierung auf Kommunal- und Länderebene.

7. Eine Selbstverpflichtung der Länderparlamente, um künftig die erhöhten Bedarfe für die Kosten der Musiklehrkräftebildung über das haushälterische Instrument der Verpflichtungsermächtigung sicherzustellen.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen kann nur unter Einbindung aller relevanten Akteure erfolgen, daher fordern wir die Einrichtung einer Taskforce #MehrMusikInDerSchule mit Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Musikrates, der Konferenz der Landesmusikräte, der Fachverbände, der Musikhochschulen, Universitäten und Pädagogischen Hochschulen, des Bundeselternrates, des VBE (Verband Bildung und Erziehung), des Bundesrates, der Kultusministerkonferenz, des Deutschen Städtetages, des Deutschen Landkreistages, des Deutschen Städte- und Gemeindebundes sowie als beratende Gäste Vertreterinnen und Vertreter des Bundesbildungsministeriums und der Beauftragten für Kultur und Medien.

 
 
 
 
 
 
 
 
2. Deutscher Musikrat, Landesmusikräte und Kultusministerkonferenz: Musikunterricht hat wichtige Bedeutung
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Der Deutsche Musikrat, die Landesmusikräte und die Kultusministerkonferenz (KMK) engagieren sich für einen kontinuierlichen und qualifizierten Musikunterricht an den Grundschulen in Deutschland. Hier fehlen derzeit 23.000 ausgebildete Musik-lehrerinnen und Musiklehrer, dadurch werden bis zu 73 Prozent des Musikunterrichts fachfremd erteilt bzw. fallen aus, wie die vom Deutschen Musikrat, den Landesmusikräten und der Bertelsmann Stiftung veröffentlichte Studie „Musikunterricht in der Grundschule – Aktuelle Situation und Perspektive“ belegt. Mit dieser Studie gibt es zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine valide Datenbasis zum Musikunterricht in der Grundschule.

Dr. Stefanie Hubig, Präsidentin der Kultusministerkonferenz und rheinland-pfälzische Bildungsministerin: „Musik umschließt den ganzen Menschen und seine gesamten Lebensumstände. Sie fördert die Entwicklung eigener Wahrnehmung und Urteilskraft, ist unverzichtbar im Rahmen von kultureller Bildung, und damit für die gesamte Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen. Wir haben dazu in der Kultusministerkonferenz verschiedene Empfehlungen verabschiedet, welche die herausragende Zukunftsbedeutung musisch-ästhetischer Ausbildung bekräftigen. Damit ergänzen wir die Dimension der auf wenige Fächer begrenzten Standardüberprüfungen, die eher den kognitiven Aspekt schulischen Lernens betonen. Auch wir beobachten mit Bedauern, dass in den Familien immer weniger gesungen und musiziert wird. Hier sind Schulen und Kindergärten besonders gefordert. Sie können unterstützend wirken, indem Musik und musikalische Früherziehung sowie der gesamte Bereich musisch-ästhetischer Bildung weiter gestärkt werden. Zu gutem Musikunterricht gehört nach meinem Verständnis auch immer praktisches Musizieren dazu – und zwar nicht nur im Elementar- und Primarbereich. Guter Musikunterricht, ob in der allgemeinbildenden Schule oder in der Musikschule, unterstützt die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen umfassend. Er fördert den Erwerb kognitiver, kreativer und sozialer Kompetenz und schult die Sinne und die Fähigkeit zur ganzheitlichen Wahrnehmung.“

Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Musik ist lebens-relevant. Sie gehört zu den prägenden Erfahrungen menschlichen Seins – ob in der Familie, in Kita, Schule oder Musikschule. Gerade in der Grundschule, wo alle Kinder erreicht werden, bietet sich die einmalige Chance, die Kulturelle Vielfalt den nächsten Generationen zu vermitteln – vorausgesetzt, der Musikunterricht findet tatsächlich statt. Die Bereitschaft der KMK, über die aktuellen Überbrückungsmaßnahmen hinaus, den Weg einer nachhaltigen und bedarfsgerechten Musiklehrerversorgung anzugehen, stimmt hoffnungsfroh. Gerade jetzt, in der pandemiegeprägten Krisenzeit, gilt es die Weichen für #MehrMusikInDerSchule zu stellen. Das Eingangstor schulischen Lebens sollte vor allem von den künstlerischen Schulfächern und dem Sport geprägt sein. Sie sind die Kernfächer in der Menschenbildung und Ausgangspunkt schulischen Lernens für die Vernetzung mit den Geistes- und den Naturwissenschaften. Jetzt wird es darauf ankommen, dass die Eltern, die Lehrerinnen und Lehrer und die Mitglieder des Deutschen Musikrates – allen voran die Landesmusikräte und die Fachverbände – gemeinsam mit der KMK und den Abgeordneten der Kommunal- und Landesparlamente die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige musikalische Bildung stellen.“

 
 
 
 
© SpeedKingz/ Shutterstock
 
 
 
 
3. #MehrMusikInDerSchule: Seminar zum Nachschauen verfügbar
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Das von der Bertelsmann Stiftung durchgeführte Online-Seminar zur Studie „Musikunterricht in der Grundschule – Aktuelle Situation und Perspektive“ ist jetzt online verfügbar. Während des Seminars erläuterte Prof. Dr. Andreas Lehmann-Wermser die Kerninhalte der Studie, sowie die Hintergründe, das Studiendesign und die Schlussfolgerungen der Datenauswertung. Zu dem Video kommen Sie hier. Im Rahmen der Fachtagung wurden diese Inhalte bei einer Podiumsdiskussion mit Experten diskutiert und Handlungsempfehlungen für die Bundesebene erörtert. Die Aufzeichnung dieser Podiumsdiskussion veröffentlichen wir in Kürze.

 
 
 
 
 
 
 
 
4. Bundesfachausschuss Medien diskutiert über künstliche Intelligenz in der Musik
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Gestern tagte der Bundesfachausschuss Medien unter Vorsitz von Peter Stieber digital. Themen der Sitzung waren künstliche Intelligenz in der Musik, Musikmagazine im Web, sowie der Public Value öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten in Zeiten von Corona. Als Gäste nahmen Hartmut Welscher, Gründer, Herausgeber und Geschäftsführer des Online-Musikmagazins VAN, und Markus Schwarzer, CEO von Cyanite, teil. Welscher berichtete zu den Herausforderungen des Musikjournalismus im Netz. Schwarzer stellte Anwendungen analysierender KI im Musikbereich vor. Weitere Informationen zu den Mitgliedern des Bundesfachausschusses Medien und seinen Arbeitsfeldern finden Sie hier.

 
 
 
 
 
 
 
 
5. #DMRNextGeneration: Franz Ferdinand August Rieks
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Er studiert Komposition bei Prof. Markus Hechtle und Prof. Dr. h.c. Wolfgang Rihm in Karlsruhe, hat bereits Auftragswerke für das Badische Staatstheater Karlsruhe und die Musikfabrik Landesensemble NRW e.V. komponiert und ist als Dirigent und Pianist tätig. Außerdem ist er Preisträger der Berliner Philharmoniker, der Jeunesses Musicales, des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks und der International Composition Competition New York. Seit Sommer 2020 ist Franz Ferdinand August Rieks (*1998) Mitglied im Bundesfachausschuss Zukunftswerkstatt des Deutschen Musikrates und wurde dort zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Zum Antritt seines Engagements in dem Gremium hat er uns fünf Fragen beantwortet:

Wenn Sie ein Instrument wären, welches wäre das und warum? Das Klavier ist seit meinem vierten Lebensjahr ein Teil meiner Identität. Die Arbeit als Pianist diverser Jugendensembles der Landesmusikräte, als Uraufführungsinterpret bei „Impulse – Junge Interpreten!/Neue Musik!“ des Deutschen Musikrates, als Solist eines Jugendensembles und -orchesters, sowie die erfolgreiche Teilnahme an den Bundeswettbewerben Jugend musiziert/ komponiert und WESPE haben meinen musikalischen Weg hin zu Preisen u. a. der Berliner Philharmoniker, des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, des Composition Competition New York und des Steinway-Wettbewerbs geebnet.

Ehrenämter kosten Zeit und manchmal auch Nerven. Ist die Mitarbeit im Bundesfachausschuss Ihr erstes Ehrenamt und was motiviert Sie? Die Mitarbeit im Bundesfachausschuss stellt für mich die Möglichkeit dar, die eigene Perspektive als Komponist und Pianist mit den Blickwinkeln der anderen Mitglieder auf die Musikszene auszutauschen, um so im Diskurs neue Formate erarbeiten zu können und sich authentisch aus der eigenen Generation heraus in größere Kontexte einzubringen.

Welches Erlebnis sicherte der Musik in Ihrem Leben eine Schlüsselrolle? Dadurch, dass meine Eltern mich seit meiner Geburt auf Konzerte wie eine Mahler-Sinfonie und Bergs Violinkonzert mitnahmen, war Musik die wichtigste und sinnlichste Erfahrung für mich, bevor ich überhaupt wusste, was eine Schlüsselrolle ist. Zuhause bin ich da, wo Musik erklingt und einen eigenen Wert hat; das möchte ich für die Zukunft schützen.

Donizetti, Debussy oder Deichkind? Die Welt wird immer vielfältiger – mein Impuls ist es, musikalisch so vielfältig zu sein, wie nur möglich.

Wenn Sie Monika Grütters wären, was würden Sie in Sachen Kulturpolitik als erstes ändern? Als Staatsminister für Kultur und Medien würde ich mich – wie der Deutsche Musikrat – dafür einsetzen, dass im Grundgesetz der Schutz und die Förderung der Kultur verankert werden, und auf dieser Basis politisch handeln. Der Musikbetrieb hat nicht nur gesellschaftliche, sondern auch wirtschaftliche Relevanz, von der er weitaus mehr profitieren können sollte, als dies der Fall ist.

Noch mehr Informationen und musikalische Eindrücke von Franz Ferdinand August Rieks’ Arbeit gibt es hier.

 
 
 
 
© LUCERNE FESTIVAL/ Stefan Deuber/ Franz Rieks
 
 
 
 
6. Remote & Real: Dokumentation zur Sommerarbeitsphase des Bundesjazzorchesters ist online
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die 65. Arbeitsphase des Bundesjazzorchesters fand in diesem Sommer (17.-24. August) als eine Mischung aus digitalen Angeboten und Studioaufnahmen in Kleingruppen statt. Im Fokus stand die Musik des Briten Michael Gibbs, der aufgrund der Pandemie von seinem Wohnort Spanien in den virtuellen BuJazzO-Probesaal und in die Hansahaus-Studios Bonn zugeschaltet wurde. Die jungen BuJazzOs, Dozenten und Michael Gibbs trafen sich zu Beginn der Arbeitsphase virtuell, um den britischen Jazzmusiker und seine Musik kennenzulernen. Dies geschah sowohl in Gesprächen mit Gibbs selbst, als auch satzweise mit den Dozenten Percy Pursglove (tp), Niels Klein (sax), Klaus Heidenreich (tb), Pablo Held (p), Jonas Burgwinkel (dr) und Anette von Eichel (voc). Die Teilnehmenden hatten zudem die Möglichkeit, ein digitales Einzelcoaching mit dem jeweiligen Dozenten zu erhalten. Im Anschluss an die virtuelle Phase reisten die einzelnen Sections getrennt voneinander in die Hansahaus-Studios Bonn. Unter Einhaltung aller Hygienevorschriften wurden dort an fünf Tagen vier ausgewählte Titel von Michael Gibbs aufgenommen. Das BuJazzO-Vokalensemble konnte parallel mit Dozentin Anette von Eichel im Beethoven-Saal des Hotels Maritim in Bonn arbeiten. Welche Erfahrungen Dirigent, Dozenten, Musikerinnen und Musiker sowie das BuJazzO-Team mit dieser Mischung aus Online-Angeboten und Studioaufnahmen in Corona-gerechten Kleingruppen gemacht haben, zeigt diese jetzt veröffentlichte Film-Dokumentation.

 
 
 
 
 
 
 
 
7. Livestream mit Paavo Järvi und dem Bundesjugendorchester
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Bundesjugendorchester sendet am Samstag (17. Oktober) Ludwig van Beethovens 7. Sinfonie als Video-Livestream unter der Leitung von Paavo Järvi. Die Übertragung aus der Beethovenstadt Bonn ist um 18:00 Uhr auf Facebook, YouTube und www.bundesjugendorchester.de/live zu sehen. Im Rahmen der aktuellen Sonderarbeitsphase werden außerdem ein Konzertfilm und eine Videodokumentation produziert, die die Arbeit des Dirigenten mit den jungen Musikerinnen und Musikern festhält. Beides soll Mitte Dezember online veröffentlicht werden. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den jungen Musikerinnen und Musikern. Das Bundesjugendorchester ist ein wichtiger Baustein des deutschen Musiklebens und gewissermaßen das Fundament vieler Orchester – nicht zuletzt auch für die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen“, sagt Paavo Järvi über die Kooperation. Das „Beethoven-Projekt“, eine Gesamtaufnahme aller Sinfonien des Bonner Komponisten mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, brachte ihm weltweit große Anerkennung. Die Proben und Videoaufnahmen des Bundesjugendorchesters unter der Leitung von Paavo Järvi finden derzeit unter strengen Hygieneregeln in Bonn statt. Weitere Informationen unter www.bundesjugendorchester.de.

 
 
 
 
© Bundesjugendorchester/ Paavo Järvi probt mit dem Bundesjugendorchester
 
 
 
 
8. #DMRStrongerTogether: Kampagne #MusikerFürMusikerBerlin erfolgreich gestartet
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Kampagne #MusikerFürMusikerBerlin zur Unterstützung freischaffender Berliner Musikerinnen und Musiker ist im September erfolgreich gestartet. Das erste Konzert mit Mitgliedern des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSO) hatte am 8. September in der Tagespflegestätte Selerweg für demenzerkrankte ältere Menschen stattgefunden. Inzwischen erfolgten weitere Auftritte. Die Kampagne #MusikerFürMusikerBerlin will die kulturelle Teilhabe von Menschen in sozial schwierigen Situationen stärken und gleichzeitig in ihrer Existenz bedrohte freischaffende Musikerinnen und Musiker in Berlin unterstützen. Von den großen Berliner Klangkörpern haben bereits mehrere zugesagt. Auch das Deutsch-Jüdische Theater wird sich mit einem Klezmer-Konzert beteiligen. Gefragt sind Ensembles vom Duo bis zum Quintett, die ehrenamtlich mitwirken. Weitere Konzerte in Einrichtungen sind in Vorbereitung. Ensembles, die mitwirken möchten, und Berliner Einrichtungen oder Institutionen, die Interesse haben, sich als Konzert-Gastgeber zu engagieren, können sich direkt bei KulturLeben Berlin melden. Alle Kontaktdaten, weitere Infos und Konzerttermine gibt es hier.

 
 
 
 
© KulturLeben Berlin
 
 
 
 
9. NEUSTART KULTUR zur Stärkung der bundesweiten Kulturlandschaft
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Eines der vier Teilprogramme des Soforthilfeprogramms NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien soll Kultureinrichtungen bei der Wiederaufnahme ihres Spielbetriebs und der Umsetzung der durch die Corona-Pandemie notwendigen Maßnahmen helfen. Die Förderung der „pandemiebedingten Investitionen zur Erhaltung und Stärkung der bundesweiten Kulturlandschaft“ werden für Musikaufführungsstätten, Musikclubs und Festivals von der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) koordiniert. Einrichtungen, die nicht zum größten Teil aus der öffentlichen Hand finanziert werden, können noch bis zum 31. Oktober hier Anträge stellen. Hier können Sie die Förderrichtlinien abrufen.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Impressum
 
 
 
 

Herausgeber

Deutscher Musikrat e.V.
Schumannstraße 17
D-10117 Berlin

V.i.S.d.P.

Prof. Christian Höppner
Generalsekretär des Deutschen Musikrates

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Tel +4930 30881020
Fax +4930 30881011
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