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1. Für mehr Sensibilisierung für Geschlechtergerechtigkeit in Berufsorchestern
2. Wir brauchen Musik für unsere Gesundheit
3. #DMRService: Informationen zu mentaler Gesundheit im Musikbereich
4. Dirigentenforum: Dirigierkurs mit der manufaktur für aktuelle musik
5. Bundesjugendorchester sagt Frühjahrstournee ab
6. #DMRLouderTogether: NEUSTART AMATEURMUSIK
7. #BetterTogether: Internationaler Arbeitskreis Musik und Frau
Impressum
 
 
1. Für mehr Sensibilisierung für Geschlechtergerechtigkeit in Berufsorchestern
 
 
 
 
 
 
 
 
 

In der vergangenen Woche diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Musikverbänden und Orchestern im Rahmen einer Pressekonferenz über die Ergebnisse der vom Deutschen Musikinformationszentrum (miz) durchgeführten Orchestererhebung „Am Pult der Zeit?!“. Gäste dieser Gesprächsrunde waren Christiane Christianus, Frauenbeauftragte des Saarländischen Staatstheaters, Susann Eichstädt, stellvertretende Generalsekretärin des Deutschen Musikrates, Ruth Ellendorf, Tubistin des Oldenburgischen Staatsorchesters, Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins, und Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung. Durch das Gespräch führte Barbara Haack, Herausgeberin der neuen musikzeitung. Der Deutsche Musikrat, so Eichstädt, sehe sich vor allem in einer kommunikativen Rolle und werde die Ergebnisse der Studie in seinen Ausschüssen behandeln und dort über mögliche Maßnahmen und deren Umsetzung diskutieren. Sie sei, so sagte sie auch in Gesprächen mit Jürgen Deppe vom NDR und Julia Neupert vom SWR2, nicht überrascht von den Studienergebnissen, blicke aber optimistisch auf die Zukunft der Orchester und glaube, dass man auch durch Neubesetzungsprozesse in den nächsten Jahren der paritätischen Aufstellung von Orchestern näherkommen könne. Auf dem Weg dorthin brauche es allerdings eine Sensibilisierung auf allen Ebenen – das beginne in den Musikschulen und schließe Auswahlprozesse bei Vorspielen genauso mit ein wie notwendige Maßnahmen etwa bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Die miz-Orchestererhebung „Am Pult der Zeit?!“ wurde in den 129 öffentlich finanzierten Orchestern in Deutschland durchgeführt und zeigt erstmals, wie viele Männer und Frauen in den einzelnen Stimmgruppen und auf welchen Positionen besetzt sind. Mit der Veröffentlichung dieser Ergebnisse sind auch zwei Poster mit detailreichen Infografiken zur „Geschlechterverteilung in Berufsorchestern“ erschienen. Darüber hinaus stellt das miz unter www.miz.org/orchestererhebung weitere Informationen zu der Erhebung zur Verfügung. Die Poster können Sie hier gegen eine Service- und Versandkostenpauschale bestellen.

 
 
 
 
 
 
 
 
2. Wir brauchen Musik für unsere Gesundheit
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Wie geht es Musikerinnen und Musikern in der Krise gesundheitlich? Dieser Frage geht Christian Kosfeld vom WDR3 im Gespräch mit Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, Prof. Dr. Maria Schuppert, Leiterin des Bereichs Musik und Gesundheit der Hochschule für Musik Würzburg, und Prof. Dr. med. Dr. phil. Claudia Spahn, Leiterin des Freiburger Instituts für Musikermedizin, auf den Grund. Das Fazit? Die gesundheitlichen Probleme von Musikerinnen und Musikern haben sich in den letzten Monaten vermehrt in den Bereich psychischer Belastung verschoben. Es brauche, so Höppner, jetzt berufliche Perspektiven sowie zeitnah die Möglichkeit, nicht nur wieder zu musizieren, sondern sich auch zu begegnen. Es sei es unabdingbar, den Blick auch auf die nächsten Jahre zu lenken und vorausschauend zu planen, denn mit jeder und jedem Einzelnen, der aufgrund der aktuellen Lage statt der musikalischen Karriere doch einen anderen Weg einschlage, gerate der Erhalt der Kulturellen Vielfalt in Gefahr. Das gesamte Gespräch zum Nachhören gibt es hier.

 
 
 
 
 
 
 
 
3. #DMRService: Informationen zu mentaler Gesundheit im Musikbereich
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Mentale Gesundheit ist die Grundvoraussetzung für unser Wohlbefinden und unsere berufliche Leistungsfähigkeit. Für Musikerinnen und Musiker ist bereits der normale Berufsalltag mitunter mit außergewöhnlichen Herausforderungen verbunden – seien es eine hohe körperliche wie nervliche Belastung oder ständiger Konkurrenzdruck. Aktuelle Erhebungen zeigen, dass sieben von zehn Musikschaffenden im Beruf schon Schwierigkeiten mit mentalen Problemen bis hin zu psychischen Erkrankungen hatten. In der derzeitigen Situation kommen für viele Kreativschaffende noch weitere Probleme zu den bereits vorhandenen Herausforderungen hinzu – darunter Existenzsorgen und fehlende Perspektiven. Wir wollen Impulse für eine Auseinandersetzung mit mentaler Gesundheit von Musikschaffenden setzen und haben deshalb Hintergrundinformationen sowie Hilfsangebote und Tipps für den Umgang mit psychischer Belastung gesammelt. Einen ersten Überblick zu Fragen rund um mentale Gesundheit im Musikbereich erhalten Sie im Info-Video der Psychologin Anne Löhr und des Psychologen Michael Wecker.

 
 
 
 
 
 
 
 
4. Dirigentenforum: Dirigierkurs mit der manufaktur für aktuelle musik
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Vom 8. bis 12. März 2021 veranstaltet das Dirigentenforum des Deutschen Musikrates mit der manufaktur für aktuelle musik (MAM) einen Dirigierkurs zu Zeitgenössischer Musik im Kölner LOFT. Unter der künstlerischen Leitung von Susanne Blumenthal arbeiten vier Nachwuchsdirigenten an Gérard Griseys „VORTEX TEMPORUM“ und Igor Strawinskys „Die Geschichte vom Soldaten“ als Beispiele aus dem 20. Jahrhundert. In der aktuellen Situation der Pandemie ist die Fortsetzung des Kursprogramms im Dirigentenforum für die Dirigentinnen und Dirigenten von großer Wichtigkeit, da die Gelegenheiten, vor Orchestern zu stehen, gering sind. Durch Testungen und ein entsprechendes Hygienekonzept kann dies realisiert werden.

Die Fortbildung der Stipendiatinnen und Stipendiaten im Bereich der Zeitgenössischen Musik ist ein wesentlicher Bestandteil des Förderprogramms des Dirigentenforums und wurde unter anderem durch eine Förderung der Kunststiftung NRW möglich. Dem Fördergedanken haben sich auch die Musikerinnen und Musiker der MAM aus der Begeisterung für neue Spielformen heutiger Musik verschrieben. Ihre Künstlerische Leiterin Susanne Blumenthal ist regelmäßig auf Festivals für Zeitgenössische Musik zu Gast. Sie ist Dozentin für Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und gibt nun ihren ersten Kurs mit dem Dirigentenforum.

 
 
 
 
Susanne Blumenthal © Volker Beushausen
 
 
 
 
5. Bundesjugendorchester sagt Frühjahrstournee ab
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Das Bundesjugendorchester muss seine geplante Frühjahrstournee mit Markus Poschner Anfang April absagen. Trotz langsamer Öffnungsperspektiven – aber vor dem Hintergrund der erneuten Warnung vor einer dritten Welle durch den steigenden Anteil der Virusvarianten und der planerischen Risiken – können die Proben und Konzerte leider nicht stattfinden. Ursprünglich waren Konzerte in Köln und Osnabrück sowie Aufnahmen durch den WDR mit Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 9 geplant. Auch Projekte in kleinerer Besetzung sind unter den aktuellen Voraussetzungen nicht umsetzbar. Nach dieser wiederholten Absage soll die musikalische Bildungsarbeit des Bundesjugendorchesters spätestens im Juli mit der Sommeroper „Carmen“ in Regie von Blörn Reinke und unter der musikalischen Leitung von Elias Grandy wiederaufgenommen werden.

 
 
 
 
Bundesjugendorchester in Bonn 2018 © Selina Pfrüner
 
 
 
 
6. #DMRLouderTogether: NEUSTART AMATEURMUSIK
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Mit NEUSTART AMATEURMUSIK hat der Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO) ein Programm geschaffen, das die Akteurinnen und Akteure der Amateurmusikszene unterstützen soll. Entstanden ist das Kompetenznetzwerk NEUSTART AMATEURMUSIK, das – angedockt an 15 bundesweit tätige Musikverbände – Ehrenamtlichen mit Beratung und Unterstützung etwa bei Rechts- und Finanzierungsfragen oder der Erarbeitung von Hygienekonzepten zur Seite steht. Außerdem soll in diesem Zusammenhang die Plattform www.frag-amu.de geschaffen werden, auf der die wichtigsten Antworten gesammelt werden und die als „Wikipedia der Amateurmusik“ stetig weiter wachsen soll. Neben diesen inhaltlichen Hilfestellungen, die die Beteiligten in der aktuellen Situation entlasten sollen, vergibt der BMCO nun auch direkte Projektfördergelder aus Mitteln des Rettungs- und Zukunftsprogramms NEUSTART KULTUR. Gefördert werden Ensembles mit beispielgebenden Projektvorhaben oder die Durchführung einer Zukunftswerkstatt mit kompetenten Workshopleiterinnen und -leitern. Hier gibt es die Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen zur Förderung. Eine Bewerbung ist noch bis zum 31. März möglich.

 
 
 
 
 
 
 
 
7. #BetterTogether: Internationaler Arbeitskreis Musik und Frau
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Wie viele Komponistinnen kennen wir, wie viele Dirigentinnen? Musikgeschichte heißt noch immer in aller Regel: von/nach Männern dominierte bzw. ausgerichtete Musikgeschichte. Das Thema Chancengleichheit für Frauen und Männer im Musikleben steht daher für unser Mitglied, den Internationalen Arbeitskreis Frau und Musik e.V., nicht nur am Weltfrauentag am 08. März im Fokus. Der 1979 gegründete Arbeitskreis macht Frauen und ihre Leistungen sichtbar und engagiert sich damit für ein Umdenken in Bezug auf die Musikgeschichte und für mehr Gendergerechtigkeit heute.

Im Archiv Frau und Musik in Frankfurt am Main, dessen Träger der Arbeitskreis ist, werden Dokumente von und über musikschaffende Frauen vom 09. bis ins 21. Jahrhundert gesammelt, bewahrt, dokumentiert und systematisiert. Die Schätze werden der Öffentlichkeit durch Führungen und Ausstellungen zugänglich gemacht. So soll auch das Repertoire von Komponistinnen bekannter gemacht und besser auf den Spielplänen etabliert werden. In Kooperation mit nationalen und internationalen Institutionen im Musikbereich befasst sich der Arbeitskreis zudem mit Fragen der Genderforschung und des Gender Mainstreaming. Um diese Themen kreisten 2020 u.a. die digitale Tagung des ZKM Karlsruhe „Feminale der Musik – Female Composers“ (das Archiv Frau und Musik beriet hier inhaltlich) und die Veranstaltung „Digitale Chortage – Ortswechsel – Chormusik von Komponistinnen“. Darin wurden nicht nur die Nachlässe von vier Komponistinnen erkundet, sondern es wurde u.a. auch über Machtstrukturen und eine „Diversitätsbewusste Programmplanung“ diskutiert und eine Online-Chorprobe zwischen mehreren Standorten abgehalten.

Für dieses Jahr hat sich der Arbeitskreis einiges vorgenommen: Kürzlich wurde, gemeinsam mit „musica femina münchen“, ein Bericht zum Frauenanteil in exponierten Positionen in deutschen Berufsorchestern veröffentlicht. Zudem sollen Lehrpläne für den Musikunterricht bereitgestellt werden, um Werke von Komponistinnen im Schulunterricht zu vermitteln.  Derzeit läuft das Outreach-Projekt „Ton an! Chancengleichheit für Komponistinnen“, in diesem Rahmen wird auch ein „Composer in Residence“-Stipendium 2021 angeboten. Im Oktober 2021 wird der Arbeitskreis gemeinsam mit „musica femina münchen“ eine Konferenz zu „Diversity in Music – Komponistinnen und Dirigentinnen heute“ durchführen: viel Engagement für ein noch immer drängendes Thema.

 
 
 
 
Alondra de la Parra und das Bundesjugendorchester © Mute Souvenir
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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D-10117 Berlin

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Prof. Christian Höppner
Generalsekretär des Deutschen Musikrates

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Tel +4930 30881020
Fax +4930 30881011
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