Newsletter im Browser ansehen.
 
 
1. Musikforum diskutiert Präventions- und Hilfemaßnahmen in Bezug auf Machtmissbrauch im Kulturbereich
2. Musikalische Bildung für eine lebenswerte Gesellschaft
3. Das Kritische Orchester 2022: mehr Bewerbungen als je zuvor
4. EDITION ZEITGENÖSSISCHE MUSIK: Naomi Pinnock erhält den Komponist*innen-Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung
5. Das Publikum des Jahres 2021: hr-Sinfonieorchester
Impressum
 
 
1. Musikforum diskutiert Präventions- und Hilfemaßnahmen in Bezug auf Machtmissbrauch im Kulturbereich
 
 
 

Eine große Runde für ein großes Thema: Diese Woche hat DMR Generalsekretär Prof. Christian Höppner im Rahmen des Formats Musikforum zum Austausch über das Thema „Machtmissbrauch im Kulturbereich – Prävention und Hilfe“ eingeladen. Dabei berichteten Vertreter/innen u.a. aus den Musikhochschulen und Universitäten, den Orchestern, dem Jazz- und Chorbereich, der Kirchenmusik, der Musikwirtschaft, der Musikpädagogik und den freien Ensembles von ihren Eindrücken und Erfahrungen mit dem Umgang mit Machtmissbrauch. Einig waren sich alle Beteiligten über die Notwendigkeit einer unabhängigen Beratungsstelle wie Themis e.V., die von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert wird. Als Ziele wurden identifiziert, dass sich der DMR für eine bessere personelle Ausstattung von Themis engagieren und zur Information, Aufklärung und Sensibilisierung für das Thema Machtmissbrauch, insbesondere im Musikbereich, beitragen soll.

 
 
 
 
 
 
 
 
2. Musikalische Bildung für eine lebenswerte Gesellschaft
 
 
 

Die Musikhochschule Lübeck widmet sich in der aktuellen Ausgabe ihrer Hochschulzeitung „GP“ der weitreichenden Bedeutung musikalischer Bildung – unter anderem auch mit einem Beitrag von Prof. Christian Höppner. Aus seiner Sicht sei musikalische Bildung auch Herzens-Bildung in Zeiten der Digitalität, in der unser Leben immer intensiver durch Algorithmen, Künstliche Intelligenz und die unvorstellbare Leistungsfähigkeit von Quantencomputern geprägt werde und es immer stärker auf den Menschen als sozial agierendes Wesen in unseren Gesellschaften ankomme. Jetzt gelte es mehr denn je, die Kulturelle Vielfalt für jeden in unserem Land erfahrbar zu machen – von Anfang an und ein Leben lang.

Die Corona-Zeit habe jedoch grundlegende Probleme verschärft, die auch zuvor schon den Bereich der musikalischen Bildung wie auch das gesamte Musikleben in Schieflage brachten. Zu der Forderung nach einer größeren Wertschätzung der Musikberufe, die sich auch in der finanziellen Wertzumessung wie sozialen Absicherung niederschlagen müsse, gehöre die Erkenntnis, dass Musikberufe selbstverständlich auch dem Broterwerb dienten. Die Win-Win-Situation, die sich aus der Verbindung pädagogischer wie künstlerischer Exzellenz in den musikpädagogischen und künstlerischen Studiengängen zum Teil widerspiegle, gelte es zu stärken. Der DMR starte diese Diskussion demnächst unter #SchuleNeuDenken. Den ganzen Beitrag finden Sie hier auf Seite 5.

 
 
 
 
 
 
 
 
3. Das Kritische Orchester 2022: mehr Bewerbungen als je zuvor
 
 
 

„Das Kritische Orchester“ – so heißt ein innovatives Kooperationsprojekt zwischen dem Forum Dirigieren des Deutschen Musikrates und der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Dieses durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Deutsche Orchestervereinigung geförderte Projekt versammelt ehrenamtliche Mitglieder namhafter Orchester, um jungen Nachwuchsdirigentinnen und -dirigenten eine weltweit einzigartige Unterrichtssituation zu ermöglichen: Die Musikerinnen und Musiker selbst sind es, die den Dirigierenden ihr Feedback und ihre Anregungen während der Probenphase geben. So profitieren die jungen Talente von den Erfahrungen der Musizierenden aus hochkarätigen Orchestern, wie etwa den Staatskapellen Berlin und Dresden, den Orchestern der Deutschen Oper Berlin und der Komischen Oper Berlin, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem NDR Elbphilharmonie Orchester, dem WDR Sinfonieorchester, dem Gewandhausorchester Leipzig und dem Beethoven Orchester Bonn.

Für die aktuelle Arbeitsphase, die morgen beginnt, wurden mehr Bewerbungen als jemals zuvor verzeichnet: 190 internationale Dirigentinnen und Dirigenten haben sich beworben.  Von diesen wurden 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter 3 Stipendiatinnen und Stipendiaten des Forum Dirigieren – ausgewählt, um in Berlin vier Tage lang wertvolle Zeit mit dem rund 40-köpfigen, von professionellen Orchestermusikerinnen und -musikern besetzten Ensemble zu verbringen. Auf dem Programm stehen dieses Jahr Schuberts 5. Sinfonie, Haydns 103. Sinfonie und die 4. Sinfonie von Beethoven. Weitere Informationen finden Sie hier.

 
 
 
 
Das Kritische Orchester mit Anna Rakitina 2018 © Simon Pauly
 
 
 
 
4. EDITION ZEITGENÖSSISCHE MUSIK: Naomi Pinnock erhält den Komponist*innen-Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung
 
 
 

Mit dem Podium Gegenwart engagiert sich der Deutsche Musikrat für die Kunstmusik der Gegenwart. Ziel ist es, die Neue Musik in Deutschland weiterzuentwickeln, zu dokumentieren und ihr ein größeres Forum mit einer stärkeren und selbstverständlicheren Präsenz im In- und Ausland zu ermöglichen. Die seit 1986 bestehende CD-Reihe EDITION ZEITGENÖSSISCHE MUSIK ist eine Säule der Förderung aufstrebender Komponierender. Ausgewählt von einer Fachjury, erhalten sie ein individuelles Porträt als musikalische Visitenkarte. Die EDITION ZEITGENÖSSISCHE MUSIK gratuliert ihrer Auswahlkomponistin Naomi Pinnock sehr herzlich zum Komponist*innen-Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung. Nachdem 2021 die Vergabe der Preise pandemiebedingt ausgesetzt werden musste, erhalten in diesem Jahr drei Talente die begehrte Auszeichnung. Neben Naomi Pinnock werden 2022 Benjamin Attahir aus Frankreich und der Spanier Mikel Urquiza mit dem mit 35.000 Euro dotierten Förderpreis prämiert. Ergänzende Fördermaßnahmen bilden jeweils eine neuproduzierte CD sowie ein kurzes Filmporträt. Der Hauptpreis geht in diesem Jahr an die österreichische Komponistin Olga Neuwirth.

Die vom Podium Gegenwart in der Reihe EDITION ZEITGENÖSSISCHE MUSIK geförderte Naomi Pinnock unternimmt in ihrer musikalischen Arbeit den Versuch, Unvollkommenheit in Klang zu transformieren. Eine wesentliche Inspirationsquelle ihrer Werke bezieht Pinnock oftmals aus wesensverwandten Formzusammenhängen der Literatur und Malerei, wie die „Lines and Spaces“ betitelte Editions-CD aus dem Jahr 2020 eindrucksvoll unter Beweis stellt. 2023 wird Naomi Pinnock auch im Rahmen des European Workshop for Contemporary Music zu erleben sein. Für dieses Projekt, das im kommenden Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert, haben das Festival ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln und das Podium Gegenwart des Deutschen Musikrates bei Pinnock ein neues Werk in Auftrag gegeben, das im Mai 2023 in Köln und im September beim Warschauer Herbst aufgeführt werden wird.

 
 
 
 
Naomi Pinnock © Rui Camilo
 
 
 
 
5. Das Publikum des Jahres 2021: hr-Sinfonieorchester
 
 
 

Das hr-Sinfonieorchester hat das „Publikum des Jahres 2021“. Es setzte sich mit seiner Bewerbung um diesen Titel in der Jurysitzung am 11. März 2022 gegen sechs weitere Bewerber durch. Seit 2017 zeichnet das Musikmagazin concerti jedes Jahr das „Publikum des Jahres“ aus. Dem Preis kommt in diesem Jahr eine noch größere Bedeutung zu als in den vergangenen Jahren: Veranstalter, Künstler/innen und Publikum hatten seit den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie extrem große Herausforderungen zu bewältigen. Gerade in diesen nach wie vor schwierigen Zeiten war es der Jury ein Anliegen, die Treue der Besucher zu würdigen und das Publikum zu ehren, das durch besonderes Engagement das aktive und reichhaltige Kulturleben allen Widrigkeiten zum Trotz unterstützt.

Die Jury bewertete in einem anonymen und digitalen Verfahren in vier Bewertungskategorien: Treue, Begeisterung, Aktivität und Altersstruktur. Mitglieder der Jury unter Vorsitz des Pianisten Martin Stadtfeld waren unter anderem auch der Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung, Gerald Mertens, und Prof. Christian Höppner, der den Sieger beglückwünscht: „Das Publikum des hr-Sinfonieorchesters zeigt beispielhaft, wie unter den Widrigkeiten der Pandemie die unersetzbare Live-Begegnung – durch digitale Formate gestützt – lebendig gehalten werden kann.“

 
 
 
 
hr-Sinfonieorchester © hr/Ben Knabe
 
 
 
 
Impressum
 
 
 

Herausgeber

DEUTSCHER MUSIKRAT
Generalsekretariat
Schumannstraße 17
10117 Berlin

V.i.S.d.P.

Prof. Christian Höppner
Generalsekretär des Deutschen Musikrates

Kontakt

Tel.: +49 (0)30 308810-10
generalsekretariat@musikrat.de

Website  |  Facebook  |  Instagram  |  Twitter

Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

 
 
 

Klicken Sie hier um sich abzumelden.

 
Deutscher Musikrat e.V., Schumannstraße 17, 10117 Berlin

powered by kulturkurier