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1. Kollaps des Kulturlebens vermeiden: Deutscher Musikrat fordert Kurskorrektur beim geplanten Infektionsschutzgesetz
2. Neues Residenzprogramm zur Unterstützung geflüchteter Musiker*innen aus der Ukraine
3. Bundesjazzorchester beim Bürgerfest des Bundespräsidenten in Berlin
4. PopCamp: Coaching-Start für fünf neue Bands aus Rock, Pop und Independent
5. Leiter des miz ist neuer Vizepräsident der IAMIC
6. #DMRService: DAKU – Förderpreis Junge Kulturförderung 2022
Impressum
 
 
1. Kollaps des Kulturlebens vermeiden: Deutscher Musikrat fordert Kurskorrektur beim geplanten Infektionsschutzgesetz
 
 
 

Am 24. August hat das Bundeskabinett seinen Änderungsentwurf zum Infektionsschutzgesetz verabschiedet. Dieser enthält Regelungen zu einer bundesweiten Maskenpflicht in Fernzügen, Flugzeugen und Krankenhäusern und delegiert an die Länder ein hohes Maß an Eigenverantwortung bei der Umsetzung weiterer Maßnahmen.

Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Der Deutsche Musikrat fordert im Zuge der parlamentarischen Beratungen zum Änderungsentwurf des Infektionsschutzgesetzes der Bundesregierung eine deutliche Kurskorrektur, die stärker die gesellschaftlichen Lebenswirklichkeiten sowie die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Pandemieentwicklung widerspiegelt. Dazu gehören eine stärkere Gewichtung bundeseinheitlicher Regelungen, der Wegfall des Maskentragens im Freien und höhere Hürden für die Zugangsbeschränkungen öffentlicher Begegnungsorte.

Der Änderungsentwurf der Bundesregierung schießt weit über das Ziel hinaus, weil er in unverhältnismäßiger Weise dezentrale Einschränkungen ermöglicht, die weder die wissenschaftliche Erkenntnislage, die medizinischen Fortschritte, den Grad der bereits erreichten Durchseuchung noch die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben angemessen berücksichtigt. Die Pandemie kennt aber keine Grenzen, wie der Blick in die europäischen Nachbarländer zeigt, die die pandemische Vorsorge weit weniger restriktiv anlegen.

Das Kulturleben wie der Sport sind in den letzten zweieinhalb Jahren personell wie strukturell stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Diese nachhaltige Schwächung, zusätzlich belastet durch hohe Energiekosten, Inflation und Zuschauerschwund, bedarf der Ermöglichung kultureller Begegnungen. Der jetzt vorhersehbare föderale Flickenteppich pandemiebedingter Restriktionen würde die Planung sowohl von Tourneen als auch von vielen Veranstaltungen verhindern.  

Die Maßnahmen zum Infektionsschutz müssen sich immer auch an den gesellschaftlichen Auswirkungen orientieren, damit gesellschaftlicher Zusammenhalt an öffentlichen Begegnungsorten gelebt werden kann. Die Corona-Zeit hat gezeigt, dass nicht nur vom Virus eine Gefahr ausgeht, sondern auch von der Vereinsamung und den durch die Krise befeuerten gesellschaftlichen Konflikten. Das Kulturleben kann als Ort der Identifikation, des Dialoges und des gemeinsamen Erlebens wesentlich zur Selbstvergewisserung jeder und jedes Einzelnen wie auch zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.“

Der Entwurf für das neue Infektionsschutzgesetz geht nun in die parlamentarische Beratung, bevor im September über den Gesetzesentwurf abgestimmt werden soll. Das Gesetz wird vom 01. Oktober 2022 bis zum 07. April 2023 gelten.

 
 
 
 
© aerogondo2/ Shutterstock.de
 
 
 
 
2. Neues Residenzprogramm zur Unterstützung geflüchteter Musiker*innen aus der Ukraine
 
 
 

Das neue Förderprogramm „U*music“ ermöglicht Residenzen geflüchteter ukrainischer, belarussischer und russischer Musikschaffender bei deutschen Ensembles. Aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien vermittelt der Deutsche Musikrat 85 Residenzen bei deutschen Ensembles und Klangkörpern. Die Residenzen werden mit bis zu 6.500 Euro gefördert.

Ziel des Förderprogramms ist es, die künstlerische Qualität der geflüchteten Musikschaffenden zu erhalten, ihnen Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu geben und durch die Einbindung in bestehende Ensemblestrukturen zu einem kreativen Neuanfang in Deutschland zu verhelfen. Antragsberechtigt sind professionell in Deutschland tätige Musikensembles aller Genres. Residenzen können an Instrumentalmusiker*innen, Sänger*innen, Dirigentinnen und Dirigenten sowie Komponierende aller Genres vergeben werden. Pro Ensemble werden bis zu fünf Residenzen gefördert. Die Antragsstellung ist bis zum 15. September online möglich. Weitere Informationen, die Fördergrundsätze und das Anmeldeformular finden Sie hier.

 
 
 
 
© Peter Adamik, DMR/BJO
 
 
 
 
3. Bundesjazzorchester beim Bürgerfest des Bundespräsidenten in Berlin
 
 
 

Dem Bundesjazzorchester unter der Leitung seines Künstlerischen Leiters Niels Klein wurde die Ehre zuteil, beim Bürgerfest des Bundespräsidenten die geladenen Ehrenamtsgäste mit Ausschnitten aus ihrem Repertoire zu erfreuen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist der Schirmherr des Deutschen Musikrates, in dessen Trägerschaft das Bundesjazzorchester, das Jugendjazzorchester der Bundesrepublik Deutschland, steht.

 
 
 
 
© Bundesregierung/Henning Schacht
 
 
 
 
4. PopCamp: Coaching-Start für fünf neue Bands aus Rock, Pop und Independent
 
 
 

Der 18. PopCamp Jahrgang startet im Musikbildungszentrum Süd-Westfalen in die erste gemeinsame Arbeitsphase. Zu den Teilnehmenden gehören die Bands „Figur Lemur“ (Bochum), „IUMA“ (Berlin), „Juli Gilde“ (Berlin/Mannheim), „Kapa Tult“ (Leipzig) und „Nikra“ (Mannheim). Vom 03. bis 09. September 2022 treffen die Bands auf ein hochkarätiges Dozententeam und arbeiten unter der künstlerischen Leitung von Jens Eckhoff („Wir sind Helden“) an ihrem Musikschaffen und den nächsten Karriereschritten.

Das künstlerische Spektrum der fünf teilnehmenden Bands reicht von Alternative/Independent über Pop und Rock bis hin zu Hiphop/Rap. Am ersten Abend wird Prof. Udo Dahmen (Vize-Präsident Deutscher Musikrat und Direktor Popakademie Baden-Württemberg) die Teilnehmenden begrüßen. In den Proberäumen geht es dann im gemeinsamen Gespräch mit den Dozentinnen und Dozenten um Themen aus dem Spektrum von Musikwirtschaft über Medienrecht bis hin zu kreativen Inhalten wie Songwriting und Texten, Arrangement, Producing, Performance, Gesang und Image. Nähere Informationen zum PopCamp und den geförderten Bands finden Sie hier

 
 
 
 
Die Jury des PopCamp 2022, v.l.n.r.: Udo Dahmen, Swantje Weinert, Jens Eckhoff, Sandra Ludewig, Robert Stephenson © Verena Post, PopCamp/DMR
 
 
 
 
5. Leiter des miz ist neuer Vizepräsident der IAMIC
 
 
 

Die International Association of Music Centres (IAMIC) hat den Leiter des Deutschen Musikinformationszentrums (miz), Stephan Schulmeistrat, einstimmig zu ihrem neuen Vizepräsidenten gewählt. Das miz ist seit seiner Eröffnung im Jahr 1998 Mitglied des internationalen Zusammenschlusses und hat im Mai 2022 die Jahrestagung und Konferenz der IAMIC mit Stationen in Hamburg, Bonn und Köln ausgerichtet. Damit war die IAMIC erstmals nach 20 Jahren wieder in Deutschland zu Gast.

Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Stephan Schulmeistrat und sein Team haben für die IAMIC in diesem Jahr eine glanzvolle Tagung auf die Beine gestellt, die nicht nur in Deutschland zukunftsträchtige Themen wirkungsvoll im öffentlichen Bewusstsein verankert hat.“

Die IAMIC ist ein globales Netzwerk, dem mehr als 30 Musikorganisationen aus allen Teilen der Welt angehören. Als Wissenszentrum für die globale Musikwelt von heute gehört es zur Aufgabe der IAMIC, die öffentliche Wahrnehmung ihrer Mitglieder zu stärken und den Zugang zu den reichhaltigen Ressourcen und dem Fachwissen, das diese Institutionen in allen Genres bieten, zu erleichtern. Die IAMIC entwickelt Kooperationsprojekte zwischen ihren Mitgliedern und bietet professionelle Unterstützung und Weiterbildung. Außerdem begleitet sie die Weiterentwicklung des Musiksektors und schafft einen Rahmen für Kooperationen und Zusammenarbeit zwischen ihren Mitgliedern, anderen Musiknetzwerken und öffentlichen Einrichtungen.

 
 
 
 
IAMIC Board © Nathan Dreessen
 
 
 
 
6. #DMRService: DAKU – Förderpreis Junge Kulturförderung 2022
 
 
 

Zu den über 100 Mitgliedsverbänden, die sich im Deutschen Musikrat zusammengeschlossen haben, gehört der Dachverband der Kulturfördervereine in Deutschland (DAKU). Bereits zum zweiten Mal schreibt das Netzwerk aus jungen Kulturfördernden im DAKU, der Junge Think Tank, einen Förderpreis aus. Mit diesem Förderpreis werden junge Engagierte ausgezeichnet, die durch Einsatz und Ideen ihren Verein nachhaltig stärken – wie zum Beispiel durch Kampagnen zur Gewinnung und Einbindung neuer Mitglieder, kreative Fundraising-Maßnahmen oder auch durch Strategien zur Digitalisierung der Vereinsarbeit und Stärkung jungen Engagements.

Noch bis zum 17. Oktober 2022 können Projektideen oder bereits begonnene Projekte eingereicht werden, hinter denen ein Team von mindestens drei Personen zwischen 18 und 40 Jahren desselben Kulturfördervereins steht. Das prämierte Projekt erhält ein fünfmonatiges Coaching durch Capgemini Invent, einer führenden Beratungsfirma für Innovation und Transformation, sowie ein begleitendes Mentoring vom Jungen Think Tank im DAKU. Die zentrale Internet-Seite des Förderpreises mit allen Informationen und einem Link zum Bewerbungsformular finden Sie hier.

 
 
 
 
© DAKU
 
 
 
 
Impressum
 
 
 

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DEUTSCHER MUSIKRAT
Generalsekretariat
Schumannstraße 17
10117 Berlin

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