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1. Instrumentenbau ist Kulturgut: Deutscher Musikrat fordert Ausnahmeregelung bei geplanter Registrierungspflicht von Blei durch die ECHA
2. Für Freiheit, Einigkeit und Hoffnung: Am 3. Oktober mitmachen beim offenen Singen, Musizieren und Feiern in ganz Deutschland
3. Das Kulturleben resilienter machen: Deutscher, Österreichischer und Schweizer Musikräte kamen zur Jahrestagung in Thun und Bern zusammen
4. Deutscher Kulturrat verlieh Kulturpolitikpreis und traf sich zur Mitgliederversammlung in Berlin
5. Fünfter Deutscher Chordirigentenpreis am 15. Oktober in Berlin
6. Abseits des Mainstreams: Bundespreisträger*innen von Jugend musiziert überzeugten bei WESPE in der Landeshauptstadt Schwerin
7. Podium Gegenwart förderte internationalen Austausch beim European Workshop for Contemporary Music in Warschau
Impressum
 
 
1. Instrumentenbau ist Kulturgut: Deutscher Musikrat fordert Ausnahmeregelung bei geplanter Registrierungspflicht von Blei durch die ECHA
 
 
 

Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) schlägt vor, die Verwendung von Blei in den Anhang XIV der REACH-Verordnung aufzunehmen. Diese EU-Chemikalienverordnung regelt u.a., dass einzelne Chemikalien registriert werden müssen, bevor sie in den Verkehr gebracht werden. Eine Verwendung ist damit nur noch mit Sondergenehmigung möglich. Seit 2021 muss die Verwendung von Blei bei der ECHA zwar angemeldet werden, bisher aber nicht das aufwändige Verfahren einer Registrierung durchlaufen.

Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Der Deutsche Musikrat fordert von der ECHA eine Ausnahmeregelung für die Verwendung von Blei beim Instrumentenbau, sollte es zu einer ECHA-Registrierungspflicht kommen. Der Musikinstrumentenbau hat in Deutschland eine lange und ruhmreiche Tradition, die es zu schützen gilt. Blei ist beim Bau von Orgeln, aber auch als Bestandteil vieler Blechblasinstrumente bisher alternativlos. Die Arbeit der ECHA ist ohne Zweifel bedeutsam, um Gesundheitsproblemen durch Chemikalien vorzubeugen. Doch gerade im Fall der Orgel sind solche gesundheitlichen Risiken durch Bleilegierungen bisher nicht bekannt. Aus diesem Grund wurde für den Orgelbau 2017 im Zuge der EU-Verordnung RoHS (Restriction of Hazardous Substances) eine Ausnahmeregelung erlassen. Denn der Bau von Instrumenten wie der Orgel ist weit mehr als ein Industriezweig: Er ist ein bedeutendes kulturelles Vermächtnis, eine einzigartige Verbindung von Klang, Ästhetik, Material und Technik.“ 

Blei wird für die Herstellung von Orgelpfeifen benötigt, bei Blechblasinstrumenten wird Blei gemeinsam mit Nickel und Chrom in der Regel für Legierungen verwendet. Aufwändige Entwicklungen von neuen Alternativen würden zu drastischen Steigerungen der Verkaufspreise der Instrumente führen. Die Entscheidung über eine Aufnahme von Blei in den Anhang der REACH-Verordnung soll voraussichtlich in 2023 fallen.

 
 
 
 
 
 
 
 
2. Für Freiheit, Einigkeit und Hoffnung: Am 3. Oktober mitmachen beim offenen Singen, Musizieren und Feiern in ganz Deutschland
 
 
 

Am 3. Oktober 2022 jährt sich der Tag der Deutschen Einheit zum 32. Mal. Wie in den Vorjahren wird auf Anregung der Initiative „3. Oktober – Deutschland singt und klingt“ an diesem Tag ab 19:00 Uhr auf vielen öffentlichen Plätzen in ganz Deutschland gemeinsam musiziert, um generations- und genreübergreifend das Gedenken an die Friedliche Revolution und den Mauerfall lebendig zu halten und Zeichen der Dankbarkeit und der Hoffnung für die Zukunft zu setzen.

Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Vielfalt feiern, Frieden leben, positive Zeichen setzen mit der verbindenden Kraft der Musik – dies ist in den aktuellen, krisenbehafteten Zeiten bedeutsamer denn je. Am 3. Oktober werden die Marktplätze in den Städten und Dörfern in diesem Sinne bundesweit zu Orten der Begegnung, des Austauschs und des gemeinsamen Musik-Erlebens. Der Deutsche Musikrat lädt alle herzlich dazu ein, sich an diesem offenen Singen, Musizieren und Feiern zu beteiligen.“

Hierzu Bernd Oettinghaus für den Trägerkreis der Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“: „Das Gelungene Zusammenwachsen der letzten Jahre können wir dankbar feiern und für die noch anstehenden Herausforderungen der Zukunft ein Zeichen der Hoffnung setzen und uns im gemeinsamen Singen vergewissern, dass wir für unsere Demokratie zusammen einstehen. Die unterschiedlichen Lieder verbinden Generationen und Kulturen und setzen deutliche Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus, denn wir gehören zusammen.“

Der Deutsche Musikrat unterstützt als Kooperationspartner die Initiative „3. Oktober – Deutschland singt und klingt“. Für den Aktionstag hat die Initiative ein Liederpaket mit 10 Hoffnungs- und Friedensliedern und weiteres Material zum Download bereitgestellt. Für mehr als 150 Orte bundesweit wurden bereits Veranstaltungen auf der Projektseite registriert. Mitmachen ist aber auch spontan im eigenen Ort oder von zuhause aus möglich – über Playbacks oder durch den Livestream mit Texteinblendungen vom zentralen Bürgerfest aus Erfurt. Die Initiative steht in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Bodo Ramelow, Bundesratspräsident und Ministerpräsident des Freistaates Thüringen.

 
 
 
 
Die Zwingenberg Voice Akademie 2021 beim Aktionstag © Jeanette Giese
 
 
 
 
3. Das Kulturleben resilienter machen: Deutscher, Österreichischer und Schweizer Musikräte kamen zur Jahrestagung in Thun und Bern zusammen
 
 
 

Gemeinsam mehr bewirken: Traditionell treffen sich die Spitzenvertreter*innen der Musikräte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz einmal jährlich, um sich intensiv zu gemeinsamen musikpolitischen Themen auszutauschen und länderübergreifende Maßnahmen und Forderungen zu konzipieren. Das Treffen fand in diesem Jahr am 26. und 27. September auf Einladung des Schweizer Musikrates in Thun und Bern statt. Mit Blick auf die Erfahrungen aus zwei Jahren Pandemie diskutierten DMR Präsident Prof. Martin Maria Krüger und Generalsekretär Prof. Christian Höppner mit ihren Kolleginnen und Kollegen des Schweizer und Österreichischen Musikrates sowie mit Schweizer Politikerinnen und Politikern aus dem Bundesamt für Kultur und Vorstandsmitgliedern der Parlamentarischen Gruppe Musik unter anderem über die Bedeutung einer nachhaltigen Kulturfinanzierung, um eine höhere Resilienz des kulturellen Lebens zu erreichen. Zudem wurde am Beispiel des Prozesses „FairPay“, der maßgeblich durch den Österreichischen Musikrat mitgeprägt wurde, die Notwendigkeit einer angemessenen Honorierung von kreativer Arbeit in den Fokus genommen.

 
 
 
 
Vertreterinnen und Vertreter der drei beteiligten nationalen Musikräte © Sandra Tinner/ Schweizer Musikrat
 
 
 
 
4. Deutscher Kulturrat verlieh Kulturpolitikpreis und traf sich zur Mitgliederversammlung in Berlin
 
 
 

Der Deutsche Kulturrat, in dem der Deutsche Musikrat die Sektion Musik bildet, kam am vergangenen Donnerstag zu seiner jährlichen Mitgliederversammlung mit Vertreterinnen und Vertretern der sieben Sektionen Musik, darstellende Kunst, Literatur, Design, Baukultur, Medien und Soziokultur zusammen. Der Spitzenverband der Bundeskulturverbände beriet unter der Leitung seines Präsidenten, DMR Generalsekretär Prof. Christian Höppner, in der Katholischen Akademie in Berlin unter anderem über den Umgang des Kultursektors mit der aktuellen Energiekrise.

Am Vorabend der Mitgliederversammlung wurde zum zweiten Mal der Deutsche Kulturpolitikpreis des Deutschen Kulturrates verliehen, mit dem besondere kulturpolitische Verdienste gewürdigt werden. Bei der Preisverleihung an Bénédicte Savoy, Professorin für Kunstgeschichte der Moderne an der Technischen Universität Berlin, im Wilhelm-von-Humboldt-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin betonte der Juryvorsitzende Höppner, dass Savoy sich als Wissenschaftlerin kulturpolitisch engagiere, „indem sie die Fragestellung von Raubkunst und Kunstraub in den Mittelpunkt ihres wissenschaftlichen Schaffens rückt.“

 
 
 
 
© Deutscher Kulturrat
 
 
 
 
5. Fünfter Deutscher Chordirigentenpreis am 15. Oktober in Berlin
 
 
 

Der fünfte Deutsche Chordirigentenpreis wird am Samstag, 15. Oktober, in der St. Elisabeth-Kirche in Berlin vergeben. Vier Dirigentinnen und Dirigenten sind vom Forum Dirigieren des Deutschen Musikrates in Zusammenarbeit mit dem RIAS Kammerchor Berlin eingeladen, ihr Können zu zeigen: Benjamin Hartmann, Nikolaus Henseler, Benedikt Kantert und Hyunju Kwon treten mit dem RIAS Kammerchor auf. Eine internationale Jury benennt am Ende des Konzertes die Preisträger, das Publikum stimmt über einen Publikumspreis ab. Konzertkarten sind erhältlich unter www.rias-kammerchor.de oder via E-Mail an tickets@rias-kammerchor.de und Telefon 030/20298725.

 
 
 
 
Benjamin Hartmann, Hyunju Kwon, Nikolaus Henseler und Benedikt Kantert (v.l.n.r.) © Ben Tomlin, Ramazan Karaoğlanoğlu, André Hinderlich, Oliver Borchert
 
 
 
 
6. Abseits des Mainstreams: Bundespreisträger*innen von Jugend musiziert überzeugten bei WESPE in der Landeshauptstadt Schwerin
 
 
 

Bei WESPE, dem Wochenende der Sonderpreise, haben sich am Wochenende ausgewählte Bundespreisträgerinnen und Bundespreisträger des Wettbewerbs Jugend musiziert in der Landeshauptstadt Schwerin einer Jury gestellt und im Mecklenburgischen Staatstheater ein festliches Abschlusskonzert gestaltet. 61 Nachwuchsmusikerinnen und -musiker wurden mit Sonderpreisen geehrt. „Dieses hervorragende Ergebnis der WESPE in Schwerin zeigt, dass wir über den Bundeswettbewerb hinaus mit diesem Anschlusswettbewerb den jungen Musikerinnen und Musikern aus Deutschland und den deutschen Schulen im Ausland Ansporn geben, ihren musikalischen Horizont zu erweitern und dass sie diese Herausforderung mit großem Eifer und Begeisterung annehmen“, erläuterte der Vorsitzende der Bundesjury und des Projektbeirats von Jugend musiziert, Präsidiumsmitglied Prof. Ulrich Rademacher.

 
 
 
 
© Oliver Borchert
 
 
 
 
7. Podium Gegenwart förderte internationalen Austausch beim European Workshop for Contemporary Music in Warschau
 
 
 

Vom 12. bis 19. September fand der diesjährige European Workshop for Contemporary Music (EWCM) in Warschau statt. Das Projekt ermöglichte 20 jungen Musikerinnen und Musikern aus Deutschland, Polen, Griechenland, Israel, Japan, Rumänien und Südkorea die gemeinsame Erarbeitung zeitgenössischer Musikwerke. Höhepunkt war das Abschlusskonzert im Rahmen des Warschauer Herbstes, das live vom polnischen Rundfunk übertragen wurde. Veranstaltet wird der internationale Workshop vom Podium Gegenwart, einem Projekt des Deutschen Musikrates, und dem Festival Warschauer Herbst.

 
 
 
 
© James Chan-A-Sue
 
 
 
 
Impressum
 
 
 

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