Liebe Freundinnen und Freunde des Pantheon, manchmal hat man so AHA-Momente. So wie ich gerade eben, als ich eine Handwerkerrechnung bekam, in der die Fahrtkosten höher waren als der Lohn für die Arbeitszeit. Der gute Mann kam aus Köln und hat ziemlich genau satte 5,– pro gefahrenem Kilometer berechnet. Ich bin ja Oldtimer-Fan, und ich schwöre, das schafft noch nicht mal mein fast 50 Jahre alter Mercedes 8-Zylinder weg, und der ist durchaus anspruchsvoll…. Aber es sei dem Herrn (zähneknirschend) gegönnt, denn Jeder schaut angesichts überall steigender Kosten, dass er klar kommt. Im Gegensatz zu vor einigen Jahren sehen (Handwerker)Rechnungen heutzutage sowieso ganz anders aus: Da wimmelt es von „Pauschalen“: Fahrtkostenpauschale, Hygienepauschale, Energiepauschale sind die beliebtesten. Aber der Kreativität ist keine Grenze gesetzt, um noch ein paar Euro extra zu generieren. Und damit sind wir dann doch beim Kulturbusiness, denn dort ist es nicht anders. Mittlerweile, so hat man den Eindruck, wird manchmal mehr mit der Organisation bzw. dem Vorverkauf von Veranstaltungen verdient, als mit den Shows, also dem kreativen Teil, selbst. Der Markt wird beherrscht von einigen wenigen Global Playern die sich immer mehr ausbreiten und die mittlerweile sogar große Hallen selbst betreiben, also schon lange über den reinen Ticketverkauf hinweg sind. Diese Anbieter bestimmen das Angebot, und Ticketgebühren von um die 20 % sind normal, auch da werden manchmal in grenzenloser Kreativität noch alle möglichen Aufschläge vorgenommen, so dass es auch mehr sein kann. Man kann sich dann immer darüber aufregen, wie geldgierig doch Künstler und Veranstaltungsort sind, aber vielleicht ist es interessant, sich mal so eine Rechnung anzuschauen. Wenn das Ticket ohne Gebühren 20,– kostet, gehen erst mal 7 % an die Steuer. Die 18,69 die übrig bleiben teilen sich Veranstalter und Künstler zu meist nicht ganz gleichen Teilen, der Veranstalter zahlt von seinem Teil dann von der Gesamteinnahme bis zu 7 % Gema-Kosten (Musiklizenzen) und die sogenannte Künstlersozialkasse, das sind noch mal 5 % (nur auf die Gage). Außerdem Künstlerhotel wenn benötigt, Werbung, Künstlerverpflegung und dann natürlich die Hauskosten, das Personal, die Technik, die Klavierstimmung, Strom, Heizung, Lüftung, Abzahlungen, Versicherungen, Reinigungen etc.. Der Künstler wiederum trägt von seinem Anteil seinen gesamten Lebensunterhalt, zahlt sein Management, Fahrtkosten zum Theater, eventl. Autoren/Komponisten die in seinem Auftrag arbeiten, Durststrecken z.B. in der Sommerzeit wenn die Theater geschlossen sind, die Zeiten wenn ein neues Programm geschrieben und geprobt wird etc.. Bei vollem Terminkalender und bestens besuchten Shows alles kein Problem, aber oft ist es auch ein steiniger Weg und eher ein Kratzen am Mindestlohn. Das alles für 20,–, auf die der Ticketverkäufer dann noch schnell mindestens 4,– draufschlägt. Wir haben uns u.a. deshalb ja in der Corona-Zeit entschieden, praktisch nur noch über unser eigenes Vorverkaufssystem zu verkaufen weil wir das alles unverhältnismäßig fanden. Unser System berechnet zwar auch Gebühren von 12,5 %, ist aber damit dennoch um einiges preiswerter ist als die großen Firmen bei einem Endpreis von 22,50 Euro zu 24,– Euro. Dieser Unterschied sieht gar nicht so dramatisch aus, aber berechnen Sie das mal auf die Masse. Oder auf die Ticketpreise von Bruce Springsteen oder Taylor Swift…. Wie kam ich hierhin? Genau, der Handwerker, für den es sich mehr lohnt Auto zu fahren als zu arbeiten, weil die Pauschale hierfür höher ist. Ja, ich weiß, das hinkt, er muss seinen Wagen bezahlen, den Sprit, die Wartung. Trotzdem hat man manchmal das Gefühl, das Dinge aus dem Gleichgewicht geraten, geht Ihnen das nicht auch so? Wir bemühen uns im Pantheon deshalb immer um maximale Transparenz und spitze Bleistifte, und bisher, so unsere Erfahrung, goutieren Sie das mit regem Besuch und Verzehr. Wobei auch wir nun einige Getränkepreise erhöhen mussten, nach mehreren Jahren wo wir uns zurückgehalten haben. Aber Sie können sich drauf verlassen, wir rechnen seriös, wir bemühen uns ein nach wie vor reelles Angebot zu machen, und wir sind der Meinung, es ist besser, wenn Sie für einen bezahlbaren Preis öfter zu uns kommen. Und damit sind wir beim Höhepunkt des Newsletters: Zum Beispiel zu Pink Punk Pantheon! Die Karnevalszeit steht nämlich wieder hufescharrend vor der Tür, und der VVK wird in Kürze eröffnet (s.u.). Herzlich, Martina Steimer und Ihre Pantheoniken |