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Liebe Gäste, Freundinnen und Freunde des Pantheons

und vor allem: Liebe Menschen, mit denen wir gemeinsam unvergessliche, ekstatische, umwerfende und berührende Abende im Pantheon erlebt haben! Wir vermissen Sie alle genauso wie die wunderbaren Künstler, die sonst täglich unser Haus bevölkern. Uns fehlt die Theateratmosphäre, das Summen im Publikumsraum das bis kurz vor Beginn anschwillt, uns fehlen unsere Kollegen, der Spass, ja, sogar der Stress, die Spannung und das soziale Miteinander schmerzlich. Gerade in Zeiten, wo letzteres wichtiger ist denn je, darf es nicht stattfinden und der Verlust läßt uns noch ängstlicher, trauriger und einsamer zurück. Aus einer anfänglich für 2 und dann für 4 Wochen angesetzten Spielpause ist ein noch nicht absehbarer Stillstand geworden, während sich in den sozialen Netzwerken die Menschen verbal an die Gurgel gehen weil sie nicht einer Meinung sind angesichts der unzweifelhaft gravierenden Auswirkungen, die das Virus auf unsere Welt hat. Gerade in dieser Zeit könnte die Kultur helfen, schlichten, verbinden und Leute wieder miteinander ins Gespräch bringen. Aber es geht ja nicht….

Halt, werden Sie vielleicht sagen - letzte Woche wurden doch Lockerungen entschieden, man kann bald wieder Theater spielen, Konzerte geben, die Häuser öffnen. Natürlich haben wir uns wie alle anderen Theater zuerst gefreut wir irre - juhu, noch einen Teil des Programms bis zum Sommer retten, endlich wieder arbeiten, Kultur genießen! Bis im Laufe der nächsten Stunden die Auflagen bekannt wurden, die für eine Öffnung nötig wären. Am Gravierendsten: Das Theater könnte nur ca. 25 % seiner üblichen Kapazität besetzen, also rund 100 Gäste einlassen. Damit stehen wir natürlich schon super da gegenüber kleinen Zimmertheatern, die teilweise bei 8 oder 13 verbleibenden Plätzen stehen. Nicht nur die Stühle müssten drastisch reduziert werden, sondern auch Verkehrswege verbreitert, Toilettenbesuche massiv eingeschränkt werden, Pausen wären nicht erlaubt, teilweise große Abstände auf der Bühne zwischen den Akteuren eingehalten werden.

Wir haben dann schweren Herzens (wie auch viele andere Kollegen) entschieden, unser Theater wenigstens bis zu den Sommerferien nicht zu öffnen. Der atmosphärische Verlust wäre ebenso groß wie der finanzielle, selbst wenn die möglichen 100 Plätze immer voll wären - was wir angesichts der Ängste vieler Menschen vor Ansteckung sowieso bezweifeln.

Das Pantheon arbeitet rein privatwirtschaftlich. Wir bekommen keinerlei Subventionen, alle unsere Einnahmen sind selbst erwirtschaftet, unterstützt durch einen glücklicherweise sehr aktiven Förderverein. Wir beschäftigen um die 50 Mitarbeiter, über ein Dutzend davon in Festanstellung, für die wir glücklicherweise im Moment teilweise Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen können. Außerdem stundet uns die Stadt Bonn seit diesem Monat die Miete - das ist zwar nur ein Aufschub für die Zahlung, hilft aber natürlich erst einmal und wir möchten uns dafür bedanken. Die Stromkosten fallen aber nach wie vor an, zumal das Haus weiterhin, wenn auch sehr reduziert, in Betrieb ist, Kühlräume laufen, Streams produziert werden und die Bürokommunikation gewährleistet sein muss.

Würden wir das Theater für maximal 100, vermutlich aber oft nur 30 oder 60 Personen wieder öffnen, würden uns tägliche Mehrkosten von etwa 1.500— bis 2.000,— Euro entstehen, weil wir die Kollegen aus der Kurzarbeit holen, aufwendige Hygienevorschrfiten einhalten, Werbeanzeigen schalten, Reinigungsdienste bezahlen und wieder mehr Stromkosten kalkulieren müßten…….und in dieser Summe ist noch kein Cent Gage für den Künstler und die Veranstaltungsnebenkosten enthalten. Heißt also: Eine Öffnung bei „ausverkauftem“ Haus mit 100 Zuschauern würde das Geld kosten, was eingenommen werden kann, der Künstler würden dabei aber leer ausgehen und das Theater kaum seine Kosten decken. Oder wären Sie bereit, plötzlich 50,- oder 60,— für ein Ticket zu bezahlen? Um dann ziemlich einsam in einem recht leeren Raum zu sitzen, der nicht mehr viel mit dem Pantheon gemein hat, was man erinnert und liebt? Sicher nicht - und wir würden es auch nicht verlangen. Kultur sollte zudem immer niederschwellig sein, sie hat nämlich auch eine soziale Aufgabe!

Und so haben wir uns entschieden, weiter zu hoffen, auf neue Lockerungen, weiter schwindende Infektionszahlen, darauf, dass die Wirtschaft und damit die Menschen in einigen Monaten nicht sowieso solche finanziellen Probleme haben, dass ein Theaterbesuch das Letzte wäre, was ihnen in den Sinn kommt. Zu hoffen darauf, dass wir wieder gemeinsam dem Bühnengeschehen entgegenfiebern (verzeihen Sie das Wortspiel) und uns fallen lassen können in eine andere, schöne, aufrüttelnde, magische Welt, die kurz vor dem 33. Pantheongeburtstag abrupt ein Ende nahm. Bzw. nur eine Auszeit, so hoffen wir jedenfalls, so dass wir alle, unsere Kollegen, all die Branchen die an der Kultur dranhängen, noch mal mit einem blauen Auge davon kommen und nach diesem Alptraum wieder bald für Sie da sind.

Um noch ein paar organisatorische Fragen zu beantworten: Wir haben es bisher geschafft, die meisten Verstaltungen durch Verschiebung zu retten in der Hoffnung, dass sie im Herbst/Winter nachgeholt werden können. Ihre Karten behalten Gültigkeit, können aber natürlich auch zurückgeben werden, bitte dort, wo Sie gekauft wurden. Bei Rückfragen stehe ich jederzeit unter pantheon@pantheon.de zu Ihrer Verfügung! Das Pantheon lehnt die gesetzliche Gutscheinregelung ab! Vorverkaufsgelder sind treuhänderische Gelder, die natürlich umgehend zurückgezahlt werden, wenn der Kunde das wünscht. Mit unserem eigenen Ticketsystem setzen wir das zuverlässig und schnell um, bei den großen Ticketanbietern die ebenfalls unsere Karten verkaufen gibt es leider manchmal Probleme. Bitte sagen Sie uns in so einem Fall Bescheid, wie schalten uns dann ein und versuchen zu vermitteln!

Wir hoffen, dass wir Sie dann im August wiedersehen. Dann gibt es schon wieder jede Menge tolle Shows, auch wenn wir z. B. das Varietespektakel absagen mussten - der organisatorische Vorlauf dauert Monate, um so viele Künstler unter einen Hut zu bekommen, auf Grund fehlener Planungssicherheit konnten wir es nicht riskieren, so einen Aufwand zu betreiben der dann nachher vielleicht umsonst gewesen wäre. Aber wir hoffen, die anderen Shows anbieten zu können, vielleicht immer noch unter eingeschränkten Möglichkeiten, die sich aber hoffentlich von den aktuellen bereits unterscheiden.

Bis dahin: Bleiben Sie gesund, bleiben Sie uns erhalten, und wenn Sie uns unterstützen wollen ist hier die Kontoverbindung des Fördervereins. Jeder Cent kommt bei uns an und hilft, das versprechen wir Ihnen!

 

Das Spendenkonto:
Kulturförderkreis Pantheon e.V.
IBAN DE66 3806 0186 2015 0450 11
(Mitgliedsbeiträge und Spenden für den Förderkreis Pantheon e. V. können steuerlich geltend gemacht werden.)

 

Martina Steimer

Rainer Pause

und das Team des Pantheon

 
 
 

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Pantheon Theater GmbH, Siegburger Str. 42, 53229 Bonn

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