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1. Aufbruch zu neuen Freiheiten? – Christian Höppner über die prekäre Einkommenssituation freier Musikschaffender
2. Kirill Petrenko arbeitete mit dem Bundesjugendorchester
3. Landeswettbewerbe Jugend musiziert an Deutschen Schulen im Ausland
4. #DMRService: Jetzt mitmachen bei der Studie 2022 zu Lebens- und Arbeitsbedingungen von Jazzmusikerinnen und -musikern!
Impressum
 
 
1. Aufbruch zu neuen Freiheiten? – Christian Höppner über die prekäre Einkommenssituation freier Musikschaffender
 
 
 

In seinem Beitrag für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Kulturpolitische Mitteilungen“ der Kulturpolitischen Gesellschaft geht Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, von der – rhetorischen – Frage aus: Was wäre das Musikland Deutschland ohne die Freischaffenden in allen Sparten, sei es vor, hinter oder auf der Bühne, in den schaffenden und nachschaffenden wie in den musikpädagogischen Berufen? Es gäbe sie nicht, diese kulturelle Vielfalt, die unser Land immer noch auszeichne. Doch die kürzungs- und schließungsbedingten Risse in der kulturellen Infrastruktur legten immer deutlicher offen, dass dieses Fundament bröckle. So habe die „Eiszeit-Studie“ des Deutschen Musikrates nicht nur die poröse finanzielle Situation der Freischaffenden einmal mehr verdeutlicht, sondern auch gezeigt, dass im Nachwuchsbereich mit einem Rückgang von etwa 50 Prozent an Menschen gerechnet werde, die aufgrund unklarer beruflicher und finanzieller Perspektiven einen Musik- oder musikpädagogischen Berufen ergriffen.

Höppner macht in seinem Beitrag klar, dass es nun gelte, dieser beispiellosen Krise mit deutlich verbesserten Rahmenbedingungen bei den sozialen Sicherungssystemen und den Erwerbssituationen zu begegnen. Er appelliert: Wenn die gerade im Musikbereich sehr früh angelegte Qualifizierung keine entsprechende finanzielle wie ideelle Wertschätzung erfahre, werde es zu einer Deprofessionalisierung in den musikpädagogischen und künstlerischen Feldern kommen, die sich eben nicht durch zeitlich befristete Projekte oder den Einsatz von Quer- und Seiteneinsteigenden in den Schulen beheben lasse. Künstlerische Vielfalt, musikpädagogische Wirksamkeit und soziale Gerechtigkeit bedingten einander. Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Kulturpolitische Mitteilungen“ finden Sie hier, den vollständigen Beitrag von Höppner darin auf den Seiten 42 und 43.

 
 
 
 
 
 
 
 
2. Kirill Petrenko arbeitete mit dem Bundesjugendorchester
 
 
 

Am Ostermontag läutete das Bundesjugendorchester im ausverkauften Bénazetsaal im Kurhaus Baden-Baden das Finale der dortigen Osterfestspiele ein. Kirill Petrenko, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, leitete die Matinee und arbeitete in den Tagen zuvor intensiv mit den Jugendlichen an den musikalischen Details. Auf dem Programm des Konzerts stand neben Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 5 auch Jean Sibelius‘ Nationalkomposition „Finlandia“. Es war nach langer pandemiebedingter Unterbrechung der erste Auftritt im Rahmen der Patenschaft zwischen dem Bundesjugendorchester und den Berliner Philharmonikern.

Rund um die Osterfeiertage wird es stets lebhaft in der berühmten Kurstadt Baden-Baden. Mittendrin: das Bundesjugendorchester, Patenorchester der Berliner Philharmoniker. Über mehrere Tage erfüllt das Bundesjugendorchester Baden-Badens Stadtteil Cité mit Musik. Seit 2013 bereitet es sich hier auf seine Auftritte in der Festspielstadt vor. Auf Einladung des Festspielhauses kommen die jungen Musikerinnen und Musiker mit den Profis aus Berlin zusammen, können Proben und Vorstellungen besuchen und in Kammermusikformationen mit den Philharmonikern auftreten. In diesem Jahr wurde die Zeit darüber hinaus durch den Austausch mit den Stipendiatinnen und Stipendiaten der Start-Stiftung, einem Bildungs- und Engagementprogramm für Schülerinnen und Schüler mit Einwanderungsgeschichte, bereichert.

 
 
 
 
Das Bundesjugendorchester unter der Leitung von Kirill Petrenko bei den Osterfestspielen Baden-Baden © Monika Rittershaus
 
 
 
 
3. Landeswettbewerbe Jugend musiziert an Deutschen Schulen im Ausland
 
 
 

Seit über 20 Jahren findet Jugend musiziert auch an Deutschen Schulen im Ausland statt. Das bunte Festival der musikalischen Begegnung vernetzt also europaweit – und sogar über Europa hinaus – jährlich junge Musikerinnen und Musiker miteinander und lädt zum Voneinander-Lernen durch Einander-Zuhören ein. Dabei gelten die Wettbewerbe an einzelnen Deutschen Schulen als „Regionalwettbewerbe“, die „Landeswettbewerbe“ werden an drei Wettbewerbszentren zentral in jährlich wechselnden Gastgeberstädten durchgeführt: für Spanien/Portugal, den Östlichen Mittelmeerraum und Nord-/Osteuropa.

Um den kulturellen Unterschieden der Länder Rechnung zu tragen und die musikkulturelle Tradition einbeziehen zu können, gibt es regionale Kategorien wie etwa für die Deutschen Schulen im Östlichen Mittelmeerraum die Kategorie „Duo mit Besonderen Instrumenten“, zu denen die Duos mit den Instrumenten Tabla/Kanun und Oud/Kanun zählen. Die Tabla gilt als die Königin der Trommeln und Percussioninstrumente. Das Kanun ist eine Form der Zither, die im Orient beheimatet ist und deshalb auch als orientalische Zither bezeichnet wird. Die Oud ist eine zu den Schalenhalslauten gehörende Kurzhalslaute aus dem Vorderen Orient.

In diesem Jahr wurden an rund 35 Deutschen Schulen im Ausland Regionalwettbewerbe Jugend musiziert veranstaltet – an 11 Schulen in Spanien/Portugal, 9 Schulen im Östlichen Mittelmeerraum und 15 Einrichtungen in Nord-/Osteuropa. Die Landeswettbewerbe waren Ende März 2022 zu Gast in Madrid (Wettbewerbszentrum Spanien/Portugal), Kairo-Ost (Verbund Östlicher Mittelmeerraum) sowie Helsinki (Pop), Kopenhagen (Streicher) und Genf (übrige Kategorien) für die Wettbewerbe Nord-/Osteuropa. Die ersten Preisträger/innen der Landeswettbewerbe der drei europäischen Wettbewerbszentren werden beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert vom 02. bis 09. Juni 2022 in Oldenburg erwartet. Bei den Landeswettbewerben wurde erneut die freie Kategorie „Jumu open“ durchgeführt. Die ersten Preisträger/innen dieser Kategorie erhielten eine direkte Weiterleitung zu WESPE – den Wochenenden der Sonderpreise, bei denen in diesem Jahr die Wertungsspiele der Kategorie „Jumu open“ am 23. und 24. September 2022 in Schwerin stattfinden.

 
 
 
 
Landeswettbewerb Jugend musiziert Madrid 2022 © Fabian Kaprolat
 
 
 
 
4. #DMRService: Jetzt mitmachen bei der Studie 2022 zu Lebens- und Arbeitsbedingungen von Jazzmusikerinnen und -musikern!
 
 
 

Professionelle Jazzmusiker/innen sind, wie viele andere Kunstschaffende, in der gegenwärtigen Pandemie extremen wirtschaftlichen und sozialen Belastungen ausgesetzt. Eine Reihe von ersten Befragungen und Fachbeiträgen zeigt, dass neben den hohen Erwerbseinbußen und eingeschränkt verfügbaren Ressourcen insbesondere die mit den Tätigkeitsbeschränkungen verbundene Distanz zum Publikum und der Mangel an Spiel- und Auftrittsmöglichkeiten erhebliche psychosoziale Belastungen mit sich bringen.

Mit der aktuellen Jazzstudie 2022 möchte die Deutsche Jazzunion dazu beitragen, ein tieferes Verständnis für die Situation von Jazzmusiker/innen in Deutschland zu entwickeln. Neben der generellen Lebens- und Arbeitssituation von Jazzmusikerinnen und -musikern sowie den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die künstlerische und wirtschaftliche Situation und das persönliche Wohlbefinden ist die Gewinnung von Daten, anhand derer der Status quo von Gleichberechtigung und strukturellen Benachteiligungen besser verstanden und transparent gemacht werden kann, ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie. Die Jazzstudie 2022 ist eine deutlich erweiterte Anschlussstudie an die Jazzstudie 2016 und wird im Rahmen des Projekts „Insight Out“ von der Initiative Musik gGmbH aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Alle Informationen und den Teilnahmezugang finden Sie hier.

 
 
 
 
 
 
 
 
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